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Mann in Rücken geschossen und Kirche in Brand: So verlief die Schweizer Silvesternacht

Beim Büchsenschiessen auf einem privaten Fest im Aargau wurde ein Mann in den Rücken getroffen. Zudem brannte in der Silvesternacht eine Kirche, ein Doppeleinfamilienhaus und eine Sportanlage.

Gina Bachmann
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In Rapperswil-Jona brannte in der Silvesternacht eine Hochsprungmatte. Auslöser des Brands waren Raketen.

In Rapperswil-Jona brannte in der Silvesternacht eine Hochsprungmatte. Auslöser des Brands waren Raketen.

Kapo SG

Die Silvesternacht verlief vielerorts verhältnismässig ruhig. Für einen Mann aus dem Kanton Aargau endete sie jedoch gefährlich: Der 31-Jährige wurde beim Büchsenschiessen in den Rücken getroffen, wie die Kantonspolizei Aargau mitteilte. Nach ersten Erkenntnissen war der Mann auf einem privaten Fest, als ihn ein 26-Jähriger mit dem Luftgewehr traf. Das Opfer erlitt unbestimmte Verletzungen und musste mit der Ambulanz ins Spital gebracht werden. Der mutmassliche Schütze stammt laut Angaben der Polizei aus dem Bekanntenkreis des Opfers.

Zudem ereigneten sich in der Silvesternacht mehrere Brände. Aus noch ungeklärten Gründen hat etwa in Hofstetten im Kanton Solothurn am Freitagabend die römisch-katholische Kirche gebrannt. Verletzt wurde dabei niemand. Die Schadenssumme dürfte sich laut Schätzungen der Polizei jedoch auf 100’000 Franken belaufen. Zur Löschung standen mehrere Feuerwehren aus der Region im Einsatz.

In Therwil im Kanton Baselland brannte zudem aus ebenfalls noch ungeklärten Gründen ein Doppeleinfamilienhaus. Die Personen konnten das Haus rechtzeitig verlassen, wie die Kantonspolizei Baselland mitteilte. Beide Haushälften wurden so stark beschädigt, dass sie derzeit nicht bewohnbar sind.

Kantonspolizei St. Gallen leistete 70 Einsätze

Auch Feuerwerke und Böller verursachten einige Schäden. In Rapperswil-Jona zum Beispiel hat am Freitagabend gegen 23.00 Uhr eine Stabhochsprungmatte auf einer Leichtathletikanlage gebrannt, wie die Kantonspolizei St. Gallen mitteilte. Gemäss ersten Erkenntnissen der Polizei waren Jugendliche, die auf der Sportanlage Raketen zündeten, für den Brand verantwortlich. Es entstand ein Schaden von circa 10’000 Franken.

Insgesamt rückte die Kantonspolizei St. Gallen in der Silvesternacht rund 70 Mal aus, in vier Fällen, weil Böller und Raketen gegen Gebäude oder vorbeifahrende Autos gezündet wurden. Grössere Vorfälle blieben jedoch aus, wie die Kantonspolizei mitteilte. Andere Einsätze betrafen Ruhestörungen und Streitereien.

Mehrere tätliche Auseinandersetzungen in Zürich und Basel

Im Hauptbahnhof Zürich wurde ein 27-jähriger Mann durch eine Stichwaffe im Gesicht und ein 19-jähriger Mann am Bein verletzt, wie die Kantonspolizei Zürich mitteilte. Die Täter wurden bisher nicht gefasst. Ebenfalls am Hauptbahnhof Zürich beobachten Polizisten, wie ein Mann eine Frau sexuell belästigte. Der 18-jährige Mann wurde verhaftet. Am frühen Samstagmorgen wurde der Polizei zudem gemeldet, dass eine Frau durch Feuerwerk getroffen wurde. Sie erlitt ein Knalltrauma und Verbrennungen an den Haaren.

Auch in Basel kam es in der Silvesternacht zu tätlichen Angriffen. Gegen 2 Uhr morgens haben drei Unbekannte eine vierköpfige Familie attackiert. Zwei Personen wurden verletzt und mussten ins Spital gebracht werden. Die Polizei konnte zwei tatverdächtige französische Staatsbürger anhalten. Auch drei Männer im Alter von 19 bis 23 Jahren wurden Opfer eines tätlichen Angriffs. Mehrere Personen griffen die Gruppe von hinten an, schlugen und traten sie, wie die Kantonspolizei Basel weiter mitteilte.

Nez Rouge brachte 810 Personen sicher nach Hause

Nicht nur die Polizei hatte einiges zu tun in der Silvesternacht, sondern auch die Freiwilligen von Nez Rouge. Wie die Organisation am Samstag mitteilte, brachte sie in 360 Fahrten 810 Personen sicher nach Hause. Für die Gratisfahrten waren 227 Freiwillige im Einsatz.

Auf die Dienste von Nez Rouge hätte vielleicht auch eine Autofahrerin aus dem Kanton Aargau besser zurückgegriffen. Wie die Kantonspolizei Aargau mitteilte, verlor eine alkoholisierte Fahrerin in der Nacht auf Samstag die Kontrolle über ihr Auto und kollidierte mit einer Hauswand. Sie blieb unverletzt, jedoch entstand ein Schaden am Haus und am Fahrzeug.