Alkohol
Anstossen passé: Corona lässt Weinkonsum einknicken

Die Coronakrise führte bei manchem Weinhändler zu einem Brummschädel. Die Bevölkerung trank deutlich weniger Wein. Gestiegen ist dagegen der Anteil am lokalen Rebsaft.

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Prost: Social Distancing und geschlossene Restaurants haben offensichtlich den Weinkonsum sinken lassen.

Prost: Social Distancing und geschlossene Restaurants haben offensichtlich den Weinkonsum sinken lassen.

Keystone

(mg) Eine schöne Flasche zu einem feinem Essen in einem Restaurant. Das war 2020 eher schwierig. Nicht weil es keine schönen Weine und feine Essen gegeben hätte, sondern weil die Restaurants lange geschlossen waren. Das schlägt auch auf den Schweizer Weinkonsum durch. Die Menschen hierzulande haben im vergangenen Jahr 240 Millionen Liter Wein getrunken. Bei 8,5 Millionen Einwohnern macht das rund 28 Liter pro Kopf. 2019 waren es noch knapp zwei Liter pro Kopf mehr: Damals wurden noch 15 Millionen Liter Wein mehr getrunken, wie das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) am Donnerstag mitteilte. Das sei ein starker Rückgang, wie das BLW schreibt.

Der Rückgang betrifft vor allem die Weine aus dem Ausland. In Zeiten von geschlossenen Grenzen entkorkten Schweizerinnen und Schweizer öfters Weine aus dem Inland. Der Konsum von Schweizer Weinen stieg um 344’700 Liter. Entsprechend stieg auch der Anteil an Schweizer Weinen im Gesamtkonsum: Er betrug letztes Jahr 39,5 Prozent – das ist ein Plus von 2,5 Prozent. In die Statistik spielt aber auch eine Deklassierung von insgesamt 7,1 Millionen Litern AOC-Wein zu Tafelwein, die der Bundesrat beschlossen hat. Die so abgewerteten Weine kommen vor allem in der Nahrungsmittelindustrie zum Einsatz.