Wie schon 2018 muss die stolze Fussballnation in der Qualifikation die Segel streichen, stattdessen darf sich Nordmazedonien Hoffnungen auf eine Sensation machen. Im Rennen sind zudem noch Portugal, Wales und Schweden.
Italiens Hoffnungen auf eine WM-Teilnahme sind erneut geplatzt: Der von Roberto Mancini trainierte amtierende Europameister musste sich im Playoff-Halbfinal Nordmazedonien sensationell mit 0:1 geschlagen geben. Das unwirklich anmutende Katastrophen-Szenario eines neuerlichen Verpassens der Endrunde – schon vor vier Jahren war die stolze Fussballnation im Playoff an Schweden gescheitert – ist damit bittere Realität.
Den zweifellos spielbestimmenden Italienern fehlten in Palermo gegen den krassen Aussenseiter aus dem Balkan die zündenden Ideen. Nordmazedonien konzentrierte sich wie erwartet auf die Defensive – und fuhr damit gut, auch weil die Hausherren zahlreiche Chancen ungenutzt liessen. Und dann das: Aleksandar Trajkovski schockte die Squadra Azzurra, den vierfachen Weltmeister, in der Nachspielzeit.
Italia, vigente campeona de Europa, NO estará en el Mundial 2022. Eliminada por Macedonia del Norte con un gol en el 93’. Tremendo. pic.twitter.com/w68XE8LUq5
— Germán Abril (@gerebit0) March 24, 2022
Will der Underdog seinen Feldzug mit der Teilnahme am umstrittenen Turnier in Katar vollenden, muss er allerdings noch einen namhaften Gegner aus dem Weg räumen. Nordmazedonien bekommt es am Dienstag mit Portugal zu tun. Das Team um Superstar Cristiano Ronaldo gewann sein Halbfinalmatch in Porto gegen die Türkei mit 3:1.
Die fussballerisch auf Effizienz getrimmten Iberer gingen nach einer knappen Viertelstunde durch Otávio in Führung, Diogo Jota (42. Minute) erhöhte per Kopf noch vor der Halbzeitpause. Die Türkei vermochte den Gastgebern zwar spielerisch phasenweise Paroli zu bieten, münzte die solide Leistung aber nicht in Zählbares um. Routinier Burak Yilmaz (65.) flösste dem Geschehen in der zweiten Hälfte noch einmal Spannung ein, zu mehr reichte es nicht mehr. Auch weil ausgerechnet ebenjener Yilmaz zur tragischen Figur avancierte: Der 36-Jährige hatte den Ausgleich auf dem Fuss, sein Foulpenalty ging aber über das Tor. Stattdessen machte Matheus Nunes in der Nachspielzeit alles klar.
Für Österreich ist der Traum von der ersten WM seit 1998 derweil geplatzt. Dank eines Doppelpacks des glänzend aufgelegten Gareth Bale (25./51.) behielt Wales in Cardiff mit 2:1 die Oberhand. Schweden setzte sich zeitgleich mit 1:0 nach Verlängerung gegen Tschechien durch. Die Skandinavier treffen am Dienstag auf Polen, das im Zuge der russischen Disqualifikation ein Freilos erhalten hatte.