Der Neuseeländer Patrick Bevin schnappt sich den Sieg an der 3. Etappe der Tour de Romandie in einer Sprintankunft. Die Führung im Gesamt-Klassement kann Rohan Dennis derweil ausbauen.
Kurze, knackige Aufstiege mit verwinkelten Abfahrten: die 3. Etappe der Tour de Romandie war auf den ersten Blick auf die Fähigkeiten von Marc Hirschi zugeschnitten. Bei genauerem Betrachten musste man jedoch feststellen, dass es selten richtig steil wurde, die Steigungen und Abfahrten auf gut ausgebauten Strassen waren. Es bot sich die Möglichkeit, um im Windschatten zu fahren und es drohte eine Sprintankunft.
Zu dieser ist es schliesslich auch gekommen. Der Neuseeländer Patrick Bevin (Israel-Premier Tech) sicherte sich den Tagessieg vor dem Briten Ethan Hayter (Ineos Grenadiers), der schon beim Prolog und der zweiten Etappe siegreich war. Der australische Gesamt-Führende Rohan Dennis konnte dank dem dritten Platz und vier Bonussekunden die Führung gar ausbauen. Der Vorsprung auf Tagessieger Bevin beträgt 14 Sekunden. Mauro Schmid ist als bester Schweizer Gesamt-Vierter und büsst 22 Sekunden ein.
Auf der 165,1 Kilometer langen Strecke mit Start und Ziel im waadtländischen Valbroye setzten die Schweizer Filippo Colombo, Gino Mäder und Marc Hirschi immer wieder Ausrufezeichen. Doch auch der letzte Versuch von Hirschi konnte rund sieben Kilometer vor dem Ziel neutralisiert werden. Eine dreiköpfige Ausreissergruppe, die knapp 20 Kilometer vor dem Ende geschnappt wurde, hatte ihr Glück zuvor ebenfalls versucht, doch die Sprintankunft nicht verhindern können.
Die Entscheidung in Sachen Gesamt-Klassement fällt an diesem Wochenende mit einem spektakulären Abschluss. Am Samstag steht die Königsetappe von Aigle nach Zinal auf dem Programm. Über 4160 Höhenmeter, sechs grosse Bergpreise – fünf davon aus der höchsten Kategorie – müssen überwunden werden. Das Rennen findet den Sieger mit der Bergankunft im Walliser Bergdorf.
Auch am Sonntag sind nochmals Kletterkünste gefragt. Am Schlusstag wird ein Bergzeitfahren ausgetragen. Nach einem flachen Startstück beginnt ein 10 Kilometer langer Anstieg nach Villars. Im Vorfeld der Westschweizer Rundfahrt liess Tour-Direktor Richard Chassot verlauten, dass alles getan wurde, um den Erfolg eines Bergspezialisten zu ermöglichen. Vielleicht die Möglichkeit für Gino Mäder. Der 25-jährige Oberaargauer darf sich aus Schweizer Sicht die grössten Hoffnungen machen. Er würde damit eine 24-jährige Durststrecke beenden. Laurent Dufaux war 1998 der letzte Schweizer Gesamt-Sieger.