Tennis
Timea Bacsinszky: «Comeback oder Karriereende – alles ist möglich»

Timea Bacsinszky mischte einst an der Weltspitze im Tennis mit. Was treibt sie heute? Träumt die Westschweizerin von der grossen Rückkehr?

Gabriel Vilares
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Timea Bacsinszky beim Halbfinal der French Open 2017. Das Duell verlor sie gegen die spätere Siegerin Jelena Ostapenko nach drei Sätzen.

Timea Bacsinszky beim Halbfinal der French Open 2017. Das Duell verlor sie gegen die spätere Siegerin Jelena Ostapenko nach drei Sätzen.

Foto: Keystone

Lange ist es her, als Timea Bacsinszky ihr letztes Spiel auf der Profitour bestritt. Im September 2019 verlor die Waadtländerin beim WTA-250-Turnier in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul in der ersten Runde gegen eine Wildcard-Teilnehmerin sang und klanglos mit 0:6 und 0:6. Wegen Rückenproblemen brach die einstige Weltnummer neun ihre Saison ab und wollte ihrem Körper Erholung gönnen. Fast zwei Jahre sind nun vergangen. Was macht Bacsinszky heute? Ist sie gar schon zurückgetreten?

«Ich weiss noch nicht, wie es mit mir weitergeht», sagt die mittlerweile 31-Jährige im Podcast «Ufwärmrundi» von SRF Sport. «Comeback oder Karriereende. Es bestehen beide Möglichkeiten. Zur Zeit bin im am trainieren, aber ich kann mich nicht allzu fest puschen, weil ich nach wie vor Rückenprobleme habe.» In der Weltrangliste wird die Lausannerin aktuell auf Position 354 geführt.

Den Absturz im Ranking nimmt Bacsinszky gelassen. «Im vergangenen Jahr habe ich mich entschieden, kein einziges Turnier zu bestreiten. Ich wollte das Trainerdiplom erlangen. Nach meiner Karriere werde ich vielleicht unterrichten.» Für dieses Unterfangen habe sich die Silbermedaillengewinnerin im Doppel bei den Olympischen Spielen von Rio Zeit nehmen wollen. So bereitet sie auch schon die Zeit nach ihrer Karriere vor.

Die Westschweizerin trainiert nach wie vor. Hier auf der Swiss-Tennis-Anlage im Mai 2020 in Biel.

Die Westschweizerin trainiert nach wie vor. Hier auf der Swiss-Tennis-Anlage im Mai 2020 in Biel.

Foto: Keystone

Zweimal im French-Open-Halbfinal

Am Sonntag beginnen die French Open in Paris. Ihr Lieblingsturnier. 2015 erreichte sie dort den Halbfinal und scheiterte nach drei Sätzen und einer dramatischen Partie an der späteren Gewinnerin Serena Williams. 2017 scheiterte Bacsinszky ebenfalls erst im Halbfinal nach drei Sätzen an der späteren Turniersiegerin Jelena Ostapenko. Neben dem Gewinn der Silbermedaille 2016 im Doppel an den Olympischen Spielen in Rio waren das die grössten Erfolge ihrer Karriere.

Bacsinszky weiss, wie steinig und schwierig eine Rückkehr ist. Sie weiss aber auch, wie man ein Comeback erfolgreich bestreitet. Zweimal fand sie nach einer Fuss- respektive Handoperation den Weg zurück an die Weltspitze. Am 8. Juni wird sie 32 Jahre alt. Vielleicht müsste es nicht gleich die Weltspitze sein, aber ein erfolgreiches Comeback wäre der Westschweizerin zu gönnen.