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Die Uefa erklärte am Dienstag, dass die Allianz Arena beim Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn nicht in den Regenbogenfarben leuchten darf. Nun gab es zahlreiche Reaktionen aus München.
Die bunte Republik Deutschland hat Farbe bekannt: Da die Münchner EM-Arena rund um das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn nicht als Regenbogen strahlen darf, leuchtet eben vieles drumherum in den sechs Tönen. Die Regenbogenfarben sind allgegenwärtig - sogar auf dem Twitter-Account der viel gescholtenen Uefa. Das Zeichen für Vielfalt und gegen finstere Tendenzen wurde in den Medien, den Sozialen Netzwerken und den Städten gesetzt.
🏳️🌈🏟️
— Eintracht Frankfurt (@Eintracht) June 23, 2021
Im Rahmen des EURO-Vorrundenspiels Deutschland gegen Ungarn setzt die Eintracht ein Zeichen für Vielfalt, Toleranz und Weltoffenheit. Der @DeuBaPark erstrahlt parallel zum Aufeinandertreffen in den Regenbogenfarben. #EURO2020 #GERHUN #LGBTQI #Vielfalt #SGE
Da die Betreiber zahlreicher deutscher Stadien Regenbogen-Beleuchtung angekündigt hatten, wollten mehrere ungarische Vereine ihre Arenen in den Nationalfarben beleuchten. Gabor Kubatov, Präsident des grössten Klubs Ferencvaros, rief die Vereine zu dieser Aktion über Facebook auf.
Nicht nur heute ist es wichtig, ein Zeichen für #Vielfalt zu setzen. Wir grüßen unsere Freund*innen aus der #LGBTQI-Community und sagen es ganz deutlich: Wir in #Köln stehen für eine bunte und diverse Gesellschaft. 🏳️🌈#GERHUN #Pride #euro2020 #loveislove
— Stadt Köln (@Koeln) June 23, 2021
📸 KSS Fischer pic.twitter.com/XhRfkkit4q
«Lasst uns alle Stadien rot-weiss-grün färben! Heimat vor allem!», schrieb Kubatov, der auch als Vize der Fidesz-Partei von Ministerpräsident Viktor Orban fungiert. Der Aktion wollten sich unter anderem MTK Budapest und DVSC Debrecen anschliessen, deren Management ebenfalls mit Fidesz-Politikern in Verbindung steht.
Die Uefa hatte am Dienstag erklärt, dass die Münchner Arena nicht in Regenbogenfarben erstrahlen darf. Die Uefa sei «aufgrund ihrer Statuten eine politisch und religiös neutrale Organisation», hiess es als Begründung vom Verband, dessen Präsident Aleksander Ceferin am Mittwoch den Beschluss verteidigte.
— EURO2020DE (@EURO2020DE) June 23, 2021
Seine Einlassung, wonach er eine bunte Münchner Arena mit «populistischen Aktionen» gleichsetzte, warf allerdings neue Fragen auf. «Sie wissen ganz genau, dass die Uefa keine homophobe Organisation ist. Und ich persönlich bin es natürlich auch nicht», sagte der Slowene der Welt: «Aber wir wollen bei populistischen Aktionen nicht benutzt werden, nur deswegen haben wir diese Entscheidung getroffen.»
Der Münchner Stadtrat hatte zu diesem Zeitpunkt bereits alle geplanten Aktionen verabschiedet. In der Folge wurden unter anderem Regenbogenfahnen am Rathaus gehisst. «Die Stadt München steht für eine bunte, vielfältige und tolerante Gesellschaft», sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter: «Deshalb stellen wir uns an die Seite derjenigen Menschen, deren Recht auf eine freie Entfaltung der Persönlichkeit eingeschränkt wird.»
Das Rathaus in München :) pic.twitter.com/K92cw66Apb
— W R B⁷ 💛 𝐓hee 🧈 (@therAgust) June 23, 2021
Sorge bereiteten der Münchner Polizei derweil «rund 200 Angehörige von problematischeren Fanvereinigungen», die aus Ungarn erwartet wurden. 1500 Beamte waren im Einsatz. «Sollten wir vor, während oder nach dem Spiel Verstösse feststellen, insbesondere bei rassistischen oder homophoben Äusserungen, werden wir diese unterbinden und konsequent gegen die Täter vorgehen», hatte die Polizei angekündigt.