Sofia Goggia lässt sich von Widerspenstigkeiten nicht beeindrucken und fährt zum vierten Abfahrtssieg der Saison. Corinne Suter landet knapp neben dem Podest, Lara Gut-Behrami hadert mit den Bedingungen.
Schwierige Verhältnisse, ein Sturz in den Knochen – all das vermag ihre Dominanz nicht einzuhegen. Sofia Goggia bleibt die Speed-Überfliegerin der laufenden Saison. Die Italienerin gewann die Abfahrt in Cortina d’Ampezzo mit 20 Hundertstelsekunden Vorsprung vor der Österreicherin Ramona Siebenhofer, feierte nach einem voll auf Risiko getrimmten Lauf schon den vierten Sieg im fünften Abfahrtsrennen der Saison – und das, obwohl sie laut eigenen Angaben weiterhin die Auswirkungen ihres Sturzes von vergangenem Wochenende verspürt. In Zauchensee hatte die 29-Jährige die Balance verloren und war unschön im Fangnetz gelandet.
Dritte wurde die Tschechin Ester Ledecka, die gerade in den letzten Abschnitten viel Zeit gewann (+ 0.26). Leidtragende war Corinne Suter: Die Schyzerin, die sich im vergangenen Jahr auf ebenjener Olimpia delle Tofane zur Abfahrts-Weltmeisterin gekrönt hatte, fiel durch die starke Leistung Ledeckas auf den vierten Platz zurück (+ 0.33 Sekunden). Beste Schweizerin war sie damit in jedem Fall.
Auch Michelle Gisin gelang mit Position sechs eine ansprechende Klassierung (+ 0.44). Ganz zufrieden war die Obwaldnerin freilich nicht, zumal sie in unteren Sektoren Chancen auf einen Podestplatz einbüsste: «Es ist ein bisschen schade. Oben habe ich alles super erwischt.» Sie habe im unteren Streckenteil «zu viel richtig machen» wollen.
Dass sich die Witterungsbedingungen als diffizil, wechselhaft und gnadenlos erwiesen, musste derweil Lara Gut-Behrami leidvoll erfahren. Die Tessinerin musste sich mehrfach mit starkem Wind herumschlagen, machte im Ziel ihrem Unmut über die Verhältnisse lautstark Luft. Ihr gelang mit Rang neun zumindest eine Top-Ten-Platzierung (+ 0.68).
Die Bedingungen hatte die Organisatoren schon im Vorfeld auf die Probe gestellt. Aufgrund des Windes musste die Strecke verkürzt werden, auf den obersten Abschnitt mit seinem langen Steilhang wurde verzichtet.
Priska Nufer scheiterte als Zwölfte unterdessen nur knapp an der Top Ten (+ 0.99). Auch Jasmine Flury (23., + 1.39) und Noémie Kolly (29., + 1.70) fuhren in die Punkte. Dies misslang Jasmina Suter als 31. hauchdünn (+ 1.8), während Delia Durrer nicht über Rang 47 hinauskam (+ 3.72). Joana Hählen schied aus.