Fussball-WM
Rekordtorschütze Giroud ebnet Frankreich gegen Polen den Weg

Olivier Giroud sorgt im WM-Achtelfinal gegen Polen für den ersehnten Dosenöffner – und krönt sich nebenbei zum alleinigen französischen Rekordtorschützen. Kylian Mbappé trifft gleich doppelt, und auch Robert Lewandowski darf am Ende jubeln.

Dan Urner
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Olivier Giroud und Kylian Mbappé avancierten für Frankreich zu den entscheidenden Figuren.

Olivier Giroud und Kylian Mbappé avancierten für Frankreich zu den entscheidenden Figuren.

Keystone

Beim WM-Titel 2018 in Russland war er noch torlos geblieben, doch in Katar hat sich Olivier Giroud längst zu einem respektierten Bestandteil der französischen Nationalmannschaft gemausert. Der Vollblutstürmer, als Teil des vor glanzvollen Namen strotzenden Starensembles der «Bleus» bisweilen mit Geringschätzung und Häme bedacht, ebnete seinem Team beim erarbeiteten 3:1-Sieg im WM-Achtelfinal gegen Polen den Weg.

In der 44. Minute von einem formidablen Schnittstellenpass von Kylian Mbappé in Szene gesetzt, liess sich der Angreifer nicht zweimal bitten – und krönte sich durch seinen 52. Treffer im Nationaldress zum alleinigen französischen Rekordtorschützen. Und illustrierte in einem für den Titelverteidiger höchst diffizilen Achtelfinal-Match eindrucksvoll den Unterschied zwischen Favorit und Underdog: Denn die Polen hatten wenige Minuten zuvor durch Piotr Zielinski, der gleich zweimal an Hugo Lloris gescheitert war, und Jakub Kaminski gleich dreimal das eigene Führungstor auf dem Fuss gehabt.

Polen bietet zunächst Paroli

Es war dem Publikumsvergnügen zuträglich, dass die in der Gruppenphase vornehmlich durch unansehnlichen Angsthasenfussball auffälligen Polen den Franzosen in der ersten Halbzeit mindestens Paroli boten. Erst durch den Führungstreffer fand das Team von Didier Deschamps, das im Vorfeld der WM durch zahlreiche Verletzungen geplagt worden war, zur Spielkontrolle zurück.

Auch Superstar Kylian Mbappé vervollständigte nach seinem Assist noch den von ihm geforderten Leistungsnachweis – in Form von zwei sehenswerten Toren (76./90.+1). Das erst 23-jährige Offensivjuwel steht nun bereits bei fünf Treffern im laufenden Turnier. Und auch sein elf Jahre älterer Gegenüber Robert Lewandowski trug bei Schlusspfiff ein Lächeln auf den Lippen: Der Pole traf spät in der Nachspielzeit im zweiten Anlauf per Handspenalty zum Endstand.

Robert Lewandowski durfte sich am Schluss auch noch freuen.

Robert Lewandowski durfte sich am Schluss auch noch freuen.

Keystone

Im ersten Versuch war der Goalgetter des FC Barcelona einigermassen kläglich an Hugo Lloris gescheitert, doch der Torhüter hatte sich vor seiner Parade zu früh von der Torlinie wegbewegt. Der zunächst misslungene Elfmeter hatte sich vorzüglich in Lewandowskis Bild gefügt: Der Superstar war zwar besser ins polnische Spiel involviert als in der Vorrunde, blieb aber über weite Strecken glück- und wirkungslos.