Major League Soccer
Wechsel perfekt: Xherdan Shaqiri zieht es zu Chicago Fire

Der Nati-Star kehrt Olympique Lyon nach nur einem halben Jahr den Rücken. Shaqiri erhofft sich in den USA mehr Spielzeit – und muss auf kein Gehalt verzichten, im Gegenteil.

Dan Urner und Simon Wespi
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Xherdan Shaqiri verlässt Olympique Lyon nach einer halben Saison.

Xherdan Shaqiri verlässt Olympique Lyon nach einer halben Saison.

Freshfocus

Was seit Freitag eifrig spekuliert und berichtet wurde, erhält nun die amtliche Vollzugsmeldung: Xherdan Shaqiri verlässt Olympique Lyon und schliesst sich Chicago Fire in der nordamerikanischen Major-League-Soccer (MLS) an. Der Schweizer Nationalspieler unterschreibt in Chicago einen Vertrag über drei Jahre.

Chicago Fire soll acht Millionen Dollar nach Frankreich überweisen, um Shaqiri aus seinem bis Sommer 2024 gültigen Vertrag herauszukaufen. Informationen zufolge soll der 30-Jährige beim US-Club, der wie der FC Lugano dem Milliardär Joe Mansueto gehört, ein Jahressalär von umgerechnet rund 4,6 Millionen US-Dollar (4,3 Millionen Franken) einstreichen, das durch Bonuszahlungen auf sieben Millionen Dollar (6,5 Millionen Franken) anwachsen kann. Dies macht ihn zumindest bis im Sommer zum bestbezahlten Spieler in der MLS. Danach stösst Lorenzo Insigne von Napoli zu Toronto, und der italienische Europameister wird mit 15 Millionen Dollar pro Jahr fürstlich entlöhnt werden. In Lyon kassierte Shaqiri etwa 4,2 Millionen Euro (4,5 Millionen Franken) pro Saison.

Zu wenig Spielpraxis

Dass der «Kraftwürfel» das Kapitel Lyon, das er erst zu Saisonbeginn nach seinem Wechsel vom FC Liverpool aufgeschlagen hatte, nach einem halben Jahr bereits wieder beschliesst, dürfte vor allem auf den Umstand zurückzuführen sein, dass er beim französischen Erstligisten nicht die erhoffte Spielpraxis erhielt. Dabei waren die spärlichen Einsatzzeiten bereits ein ausschlaggebender Faktor für seinen Abgang von den «Reds» gewesen. In seinem letzten Auftritt für Lyon am Dienstag vergangener Woche hatte er beim 2:1-Sieg gegen Olympique Marseille mit einem Tor und einer Vorlage zwar brilliert. Doch Shaqiri kam für Lyon bloss zu 16 Pflichtspieleinsätzen, in denen er sich für zwei Tore und drei Assists verantwortlich zeichnete – zu wenig für die gehobenen Ansprüche des Nati-Stars, dessen Verhältnis zu Trainer Peter Bosz denn auch als belastet galt.

Nach Bayern München, Inter Mailand, Stoke City, Liverpool und Olympique Lyon ist dies nun Shaqiris sechstes Engagement im Ausland, seit er dem FC Basel 2012 den Rücken kehrte.