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Der in internationale Sanktionen verwickelte russische Oligarch plant – trotz der heiklen Situation seines FC Chelsea – den Einstieg bei einem neuen Fussballverein. Ein Engagement bei einem türkischen Erstligisten scheint auf beiderseitiges Interesse zu stossen.
Seit 20 Jahren steht Roman Abramowitsch an der Spitze des FC Chelsea. Noch. Denn das im Zuge der russischen Ukraine-Invasion verabschiedete Sanktionsregime der britischen Regierung, auf deren einschlägiger Liste ebenjener Oligarch prominent figuriert, hat ein weiteres Engagement beim Premier-League-Spitzenclub de facto verunmöglicht. Dem dank der schier unbegrenzten finanziellen Möglichkeiten so erfolgsverwöhnte Verein, amtierender Sieger der Champions League, steht eine ungewisse Zukunft bevor. So darf Chelsea etwa keine Fanartikel oder Heimspiel-Tickets mehr verkaufen; auch kann Abramowitsch den Club derzeit nicht verkaufen.
Die Wirren um seine Person haben der Lust des strittigen Oligarchen am Fussballgeschäft allerdings augenscheinlich keinen Abbruch getan. Der 55-Jährige soll mit einem Einstieg beim türkischen Erstligisten Göztepe Izmir liebäugeln. Gemäss den Angaben der Sportzeitung «Fanatik» führen Vertreter des Milliardärs Gespräche mit dem Club, bei dem der Posten des Vereinsoberhaupts seit dem Rückzug des Präsidenten Mehmet Sepil unbesetzt ist. Eine Vakanz, die nun ausgerechnet der ob seiner Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin höchst umstrittene Abramowitsch besetzen soll. Sepil war kürzlich nach acht Jahren im Amt zurückgetreten.
Bei ihrem Vorhaben kommt beiden Seiten zugute, dass das drakonische Sanktionsregime des Vereinigten Königreichs sowie der Europäischen Union gegen russische Oligarchen in der Türkei keine Anwendung findet. So sollen in dieser Woche auch etwa zwei Yachten Abramowitschs an türkischen Häfen angelegt haben.
Der Verein aus der Küstenstadt an der Ägäis dürfte sich von reichhaltigen Finanzspritzen des Russen, der überdies die israelische und die portugiesische Staatsbürgerschaft innehat, auch einen zeitnahen sportlichen Aufschwung erhoffen. Göztepe Izmir weilt in der heimischen Süper Lig gegenwärtig auf einem Abstiegsplatz.