Cup Halbfinals
St. Gallen lässt Yverdon keine Chance – Lugano bodigt Luzern nach Penaltyschiessen

Yverdon-Sport verpasst den grossen Coup, Favorit St. Gallen setzt sich 2:0 durch und zieht in den Cupfinal ein. Dort treffen die Ostschweizer auf Lugano, die Tessiner gewinnen einen Krimi gegen Luzern nach Elfmeterschiessen.

Simon Wespi
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Jordi Quintilla feiert sein Traumtor per Freistoss.

Jordi Quintilla feiert sein Traumtor per Freistoss.

Keystone

Yverdon-Sport – FC St. Gallen 0:2 (0:0)

Der designierte Meister aus Zürich und Lausanne-Sport mussten daran glauben. St. Gallen bedeutete Endstation. Yverdon-Sport avancierte in dieser Saison zum Cupschreck. Doch die Ostschweizer hielten Stand. «St. Gallen hat es von A bis Z durchgezogen. Das Ausscheiden tut weh. Wenn man so weit kommt, möchte man auch den letzten Schritt machen. Wir hätten dafür ein perfektes Spiel gebraucht», analysierte Yverdon-Trainer Uli Forte.

Die Partie im Stade Municipal begann verhalten. Beide Teams bemühten sich, Szenen in der Offensive zu kreieren, doch Gefährliches schaute in der Startphase nicht heraus. Der Unterklassige hielt mit, ein Niveau-Unterschied war nicht auszumachen. Der erste Aufreger ereignete sich nach 24 Minuten: Jordi Quintilla zog aus grosser Distanz ab, sein Schuss wurde von einem Verteidiger gefährlich abgelenkt. Yverdon-Goalie Kevin Martin konnte mit einer starken Parade gerade noch klären. St. Gallen liess hinten nichts zu und vorne, da scheiterte Kwadwo Duah vor der Pause mit einer Doppelchance.

In Umgang zwei erhöhten die Ostschweizer die Schlagzahl. Mit Erfolg. In der 54. Minute spielte Duah den Querpass zu Jérémy Guillemenot, der allein vor dem leeren Tor stand. Seinen ersten Versuch setzte er noch an den Pfosten, mit dem Nachschuss traf Guillemenot schliesslich. St. Gallen agierte weiter druckvoll. Patrick Sutter schoss wenig später den Ball an die Latte. Der Gast war weiter spielbestimmend. Nach einer Stunde konnte Quintilla einen Freistoss treten und verwandelte ihn mit einem Traumtor. Die Waadtländer wussten keine Antwort mehr. Yverdon scheiterte immer wieder an der St. Galler Defensive.

Somit verpasste Yverdon die erste Finalteilnahme nach 21 Jahren, St. Gallen derweil zieht zum zweiten Mal in Folge in den Cupfinal ein.

Grosser Jubel bei den Luganesi nach dem Sieg im Penaltyschiessen.

Grosser Jubel bei den Luganesi nach dem Sieg im Penaltyschiessen.

Keystone

FC Lugano – FC Luzern 6:5 n.P. (0:0, 1:1)

Im Tessin begann das Heimteam engagiert. Lugano setzte den Gast aus der Zentralschweiz bereits früh unter Druck. Goalie Marius Müller (13.) und Verteidiger Martin Frydek (19.) verhinderten einen frühen Luzerner Rückstand. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison bekundete der amtierende Cupsieger grosse Mühe in der ersten Halbzeit. Lugano seinerseits ging schon fast fahrlässig mit ihren Torchancen um. Nach 38 Minuten war dann der Bann gebrochen. Vermeintlich. Einen Schuss von Olivier Custodio konnte Müller noch abwehren, gegen den Nachschuss von Mattia Bottani war er aber machtlos. Doch dieser Szene ging ein Foulspiel voraus. Der VAR schaltete sich ein. In der Angriffsauslösung hatte Zan Celar Denis Simani gefoult. Der Treffer zählte nicht. Glück für Luzern. Lugano-Coach Mattia Croci-Torti konnte sich mit der Entscheidung nicht anfreunden, reagierte wütend und sah die gelbe Karte.

Nach der Pause kamen die Gäste besser in die Partie. Das Spiel wogte hin und her. Die FCL-Angriffe blieben in der Tessiner Abwehr hängen. Die Zuschauer im Cornaredo mussten sich gedulden, ehe das erste Tor fiel. Nach 72 Minuten tankt sich der Luganesi Kevin Rüegg auf der rechten Seite durch und spielt den Querpass. Dort stand Denis Simani, der den Ball klären wollte, aber nur Goalie Müller traf. Vom Schlussmann prallte der Ball ab und fiel Stürmer Celar vor die Füsse. Der liess sich die Chance nicht nehmen und versenkte den Ball zur Führung.

In der Folge suchte Luzern den Ausgleich. Blieb aber immer wieder aufs Neue an der engmaschigen Abwehr hängen. Die Ausnahme nach 89 Minuten. Einen Angriff, der nicht gefährlich schien, fand den Weg ins Tor. Der eingewechselte Pascal Schürpf spielte den Ball auf die rechte Seite des Strafraums. Dort lief Silvan Sidler heran und versenkte platziert.

Kaum hat die Verlängerung begonnen, herrschte bereits Aufregung. Lugano reklamierte ein Handspiel. Tatsächlich sprang Martin Frydek der Ball an die Hand. Den fälligen Elfmeter verwandelte Celar. Einmal mehr kam der FCL zurück. In allerletzter Minute, der 120. Asumah Abubakar glich aus. Das Penaltyschiessen musste entscheiden. Lugano behielt das bessere Ende für sich und reist am 15. Mai nach Bern.