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Der Samstag könnte für den deutschen Fussball historisch werden. Dann, wenn Robert Lewandowski ein Tor erzielen würde und den Fabelrekord von Gerd Müller egalisiert.
Am Samstag spielt Rekordmeister Bayern München auswärts beim SC Freiburg. Auf der Jagd nach einem weiteren Rekord befindet sich Robert Lewandowski. Dem 32-jährigen Polen fehlt nur noch ein Törchen zum 40-Tore-Rekord von Gerd Müller. Müller stellte diese Marke in der Saison 1971/1972 auf. Die Rekordmarke vom «Bomber der Nation» galt als unschlagbar. Nach 49 Jahren gerät sie arg ins wackeln und droht am 15. Mai zu fallen. Es wäre ein historischer Tag im deutschen Fussball.
Die Münchner konnten bereits vorzeitig ihre neunte Meisterschale in Serie in die Höhe stemmen und sich zum 29. Mal die deutsche Meisterschaft sichern. Das Team kann also befreit aufspielen und es ihrem Stürmer-Star möglichst einfach machen. In den letzten beiden Meisterschaftsspielen gegen den SC Freiburg und den FC Augsburg glaubt wohl niemand daran, dass die Marke nicht mindestens egalisiert wird.
Am Freitagnachmittag äussert sich Bayern-Coach Hansi Flick in der Pressekonferenz zu dieser Thematik: «Wir haben noch zwei Ziele: Einerseits zwei Siege und 80 Punkte erreichen und andererseits Lewi helfen, den Rekord zu brechen. Entscheidend wird sein, dass die Mannschaft das umsetzt, was wir uns vornehmen. Gegen Borussia Mönchengladbach hat das super geklappt. Wenn wir Erfolg haben, wird auch Lewi davon profitieren.»
Das Motto in dieser Trainingswoche lautete ja keine Verletzung riskieren. Der Weltfussballer des Jahres durfte das Training früher beenden, um die Belastung besser zu steuern. Neben einer Verletzung gibt es ein weiteres Risiko. Lewandowski steht bei vier Gelben Karten. Eine weitere Verwarnung hätte eine Sperre zur Folge.
Gerd Müller bekommt von der Rekordjagd von Lewandowski im Pflegeheim leider nichts mit über. Der 75-Jährige leidet an Demenz. Die Ehefrau des Rekordtorschützen, Uschi Müller, ist sich jedoch sicher, dass ihr Ehemann dem Polen die Daumen drücken würde: «Gerd würde es ihm gönnen. Er wunderte sich immer, dass ihn nicht längst schon jemand eingeholt hat. Von dem Moment an, als die Raumdeckung eingeführt wurde, hat er drauf gewartet, dass die 40 Tore jemand knackt», sagte Uschi Müller in der «Sport Bild».
Ihr Ehemann kenne keine Neidgefühle. «Er wäre der Erste, der gratulieren würde, der sagen würde: Gut gemacht, Junge. Du bist super. Hundertprozentig sicher», sagte Uschi Müller – und äusserte noch eine Bitte an Lewandowski: «Lieber Robert Lewandowski, 40 Tore reichen ja auch.»