Riesenslalom in Are
Vlhova siegt – Gisin vergibt Podest mit fehlerhafter Fahrt

Bei Rennhälfte durfte Michelle Gisin als Vierte noch mit dem Podest liebäugeln. Im 2. Lauf verpasste sie dieses beim Riesenslalom in Are nach einer fehlerhaften Fahrt. Die 28-jährige Engelbergerin landete auf dem 9. Platz. Die Slowakin Petra Vlhova siegte.

Gabriel Vilares
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Michelle Gisin mit einem enttäuschenden Blick auf die Resultatanzeige. Immerhin gibt es ein Top-10-Ergebnis.

Michelle Gisin mit einem enttäuschenden Blick auf die Resultatanzeige. Immerhin gibt es ein Top-10-Ergebnis.

Keystone

Die Athletinnen mussten im schwedischen Are mit kniffligen Bedingungen kämpfen. Im 1. Lauf waren es noch frühlingshafte Temperaturen bei acht Grad, eine schmierige Unterlage, die mit viel Salz bearbeitet werden musste. Der Entscheidungslauf fand dann unter Flutlicht und deutlich kühleren Temperaturen statt. Was gleich blieb: Die brüchige Piste, die mit fortlaufender Dauer gewaltig litt. Besondere Herausforderung war der Halt. Nach der Fahrt, bei der die Fahrerinnen mächtig durchgeschüttelt wurden, blieben viele ratlos und frustriert zurück.

Zu dieser Kategorie gehörte auch Michelle Gisin an diesem Freitagabend. Bei Rennhälfte durfte die 28-jährige Engelbergerin als Vierte nach einer ansprechenden Fahrt noch mit dem Podest liebäugeln. 29 Hundertstel betrug die Differenz auf das Podium. «Ich habe noch Steigerungspotenzial», liess Gisin nach dem 1. Lauf verlauten.

Im Entscheidungslauf unterliefen Gisin immer wieder Fehler, sie konnte den Schaden dennoch zuerst in Grenzen halten. Wenige Schwünge vor dem Ziel passierte ihr ein weiterer Schnitzer, der sie im Klassement bis auf den 9. Rang zurückwarf.

«Ich wurde wild durcheinander gerüttelt. Die Kraft hat mich leider verlassen. Es wurmt mich, aber ich muss es akzeptieren.»

Vlhova triumphiert überlegen

Die Slowakin Petra Vlhova liess sich von den Konditionen nicht beeindrucken und siegte überlegen. Gleich 1.24 Sekunden nahm sie der zweitplatzierten Italienerin Marta Bassino ab. Die Amerikanerin Mikaela Shiffrin (+1.70) komplettierte das Podest. Damit konnte Vlhova im Gesamt-Weltcup Shiffrin nochmals etwas auf die Pelle rücken: 77 Punkte beträgt nun die Differenz.

Weil die Führende der Disziplinenwertung, Sara Hector, einen Ausfall verkraften musste, kommt im Kampf um die kleine Kristallkugel nochmals Spannung auf. Der Vorsprung auf die Französin Tessa Worley schrumpft vor dem letzten Rennen auf fünf Punkte.

Holdener stürzt

Das gleiche Schicksal wie Hector erlitt Wendy Holdener. Die 28-jährige Schwyzerin stürzte und touchierte mit den Kanten den Unterschenkel. Sie musste sich vom Arzt behandeln lassen. Ein Start beim Slalom am Samstag ist deshalb fraglich.

Simone Wild wurde zweitbeste Schweizerin und realisierte als Zwölfte ihr bestes Saisonergebnis. Gleiches gilt für Vivianne Härri. Die 22-jährige Zentralschweizerin klassierte sich auf dem 14. Platz – es war gar das beste Karriereergebnis. Andrea Ellenberger (19.) sammelte ebenfalls Weltcup-Punkte.

Nicht am Start war Lara Gut-Behrami. Die 30-jährige Tessinerin erwischte am vergangenen Sonntag in Lenzerheide einen Schlag beim Einfahren. Sie verspürte danach ein Zwicken im Rücken und Knie, verzichtete deshalb auf eine Reise nach Schweden.