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Zwar zeichnen Gastro-Vertreter wegen Coronabeschränkungen düstere Prognosen. Doch eigentlich fehlt der Branche ausgebildetes Personal. Erst recht wegen der Pandemie.
Wenn der Bundesrat am Mittwoch voraussichtlich weitere Lockerungen der Coronaschutzmassnahmen beschliesst, dürfte dies Wirtinnen und Hoteliers besonders freuen. Ist ihr Geschäft doch schon monatelang von Schliessungen und Einschränkungen betroffen. Gleichzeitig stehen sie damit aber vor neuen Problemen: Denn in der Gastrobranche mangelt es an gut ausgebildetem Personal. Erst recht aufgrund der Coronapandemie.
«Es ist eher so, dass der Fachkräftemangel noch ausgeprägter ist», sagte denn auch Urs Zimmermann, der Vizepräsident von Hotellerie Suisse, am Dienstag zu Radio SRF (Beitrag online nicht verfügbar). Er führt im Tessin ein Hotel und nennt auch gleich den Hauptgrund für den aktuellen Personalengpass: Viele ausgebildete Fachpersonen würden ihrer Branche bewusst den Rücken kehren, erst recht als Folge der aktuellen Krise.
Der Hotelier weiss von Mitarbeitenden, die entweder in Kurzarbeit waren oder die Stelle gar verloren haben und die Branche wegen Zukunftsängsten nun verlassen hätten. «Zudem sind in den letzten Jahren viele Servicemitarbeitende aus Deutschland in ihre Heimat zurückgekehrt», sagte Urs Zimmermann. Da kaum damit zu rechnen sei, dass nun viele arbeitslose Deutschschweizer zur Arbeit ins Tessin kämen, werde in der Südschweiz wohl einfach die Zahl der Grenzgängerinnen und Grenzgänger aus Italien wieder ansteigen.
Und der Tessiner Hotelier erwähnt noch einen Grund, welcher den Fachkräftemangel verschärft: «Viele Betriebe, die noch im Lockdown sind, schreiben nun auch keine Lehrstellen aus», sagt Hotellerie-Suisse-Vize Urs Zimmermann. Laut SRF bestätigt den sich verschärfenden Fachkräftemangel auch Gastrosuisse, der Verband der Wirtinnen und Wirte in der Schweiz. (sat)