Volksbegehren
Sie forderten 7500 Franken für jeden Schweizer: Helikoptergeld-Initiative ist abgestürzt

Die Schweizer Stimmbevölkerung will keinen Zustupf von der Nationalbank. Bereits im Sammelstadium scheiterte ein Volksbegehren, das Geld für alle wollte.

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Mit der Helikoptergeld-Initiative griffen die Initianten einen Vorschlag auf, der in Ökonomenkreisen schon länger diskutiert wird. (Symbolbild)

Mit der Helikoptergeld-Initiative griffen die Initianten einen Vorschlag auf, der in Ökonomenkreisen schon länger diskutiert wird. (Symbolbild)

Keystone

Es wird kein Gratis-Geld von der Nationalbank (SNB) für jede Schweizerin und jeden Schweizer geben. Die sogenannte «Helikoptergeld-Initiative» ist gescheitert. Das ist dem Bundesblatt vom Dienstag zu entnehmen, es wurden nicht genügend gültige Unterschriften eingereicht. Ein Komitee um den Rheintaler Lokalpolitiker Luca Volar (Mitte) wollte, dass die Nationalbank 54 Milliarden Franken unter das Volk bringt. Profitieren sollten alle Schweizer Bürger – mit je 7500 Franken.

Ziel der Initianten war es, dass die SNB mit dem Helikoptergeld wirksam gegen den überbewerteten Franken vorgehen könne. Die Schweizer Exportwirtschaft werde durch einen wettbewerbsfähigen Franken gestärkt, argumentierte das Komitee. Es rechnete ausserdem mit Auswirkungen auf die momentan niedrigen Zinsen: «Sparen soll sich wieder lohnen.»

Kein Gehör fand die Idee bisher bei der Nationalbank selbst. Ihr Präsident Thomas Jordan bezeichnete Helikoptergeld als «Spiel mit dem Feuer», da dabei Geld- und Fiskalpolitik vermischt würden. Als prominente Befürworter von Helikoptergeld gelten der ehemalige US-Notenbankchef Ben Bernanke und der frühere SNB-Präsident Philipp Hildebrand. (mg/rwa)