Coronapandemie
Umfrage zeigt: Immer mehr Schweizer sind offen für Impf-Privilegien

Die Stimmung gegenüber Privilegien für Geimpfte oder negativ Getestete ist in den letzten Monaten deutlich positiver geworden. Das Verständnis für Lockdown-Massnahmen geht zurück.

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Immer mehr Leute sprechen sich für Impf-Privilegien aus, wie eine Umfrage zeigt. (Symbolbild)

Immer mehr Leute sprechen sich für Impf-Privilegien aus, wie eine Umfrage zeigt. (Symbolbild)

Keystone

(agl) Die Schweizerinnen und Schweizer sind offener geworden, was Privilegien für Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete betrifft. Das zeigt eine Umfrage, die der Vergleichsdienst Comparis in Auftrag gegeben hat. Noch im letzten November lehnten 59 Prozent der Befragten eine Sonderbehandlung von Geimpften oder Personen mit negativem Coronanachweis klar ab, heisst es in einer Mitteilung vom Sonntag.

In der jüngsten Umfrage vom April hat sich nun das Blatt gewendet. 44 Prozent von rund 1000 Befragten lehnen Sonderbehandlungen noch ab, gut die Hälfte befürwortet Privilegien für Personen mit einem Corona-Gesundheitsnachweis. 20 Prozent finden, dass die Privilegien nur für Geimpfte gelten sollen. 90 Prozent derjenigen, die sich für eine Sonderbehandlung aussprechen, argumentieren mit der wirtschaftlichen Erholung, wie es in der Mitteilung weiter heisst. 88 Prozent begründeten ihre Zustimmung damit, dass Testen und Impfen belohnt werden sollten.

Privilegien-Gegner fürchten Diskriminierung

Die Gegner von Privilegien finden, dass diese zu Diskriminierung einzelner Bevölkerungsgruppen führen könnten. Ein weiteres Argument, das häufig genannt wurde, ist laut Comparis die noch unklare Datenlage über das Ansteckungspotenzial von Geimpften. Die Umfrage habe weiter gezeigt, dass Bewohner von Landregionen und Deutschschweizer tendenziell skeptischer gegenüber von Sonderbehandlungen sind.

Die Umfrage zeige weiter, dass die Bevölkerung «zunehmend Mühe mit den Lockdown-Massnahmen» habe, schreibt Comparis. So seien beispielsweise 73 Prozent der Befragten der Meinung, dass Gastrobetriebe trotz steigender Fallzahlen frei zugänglich sein sollten.