Ukraine-Krieg
Bundespräsident Parmelin: «Jetzt muss über Lohnerhöhungen verhandelt werden»

Steigende Energiepreise und teurere Lebensmittel: Der Krieg in der Ukraine hat auch Auswirkungen auf das Haushaltsbudget der Schweizerinnen und Schweizer. Guy Parmelin wehrt sich gegen Ideen wie ein Fleisch-Verbot.

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Noch könnten die Branchen die steigenden Energiepreise verkraften, sagt Guy Parmelin.

Noch könnten die Branchen die steigenden Energiepreise verkraften, sagt Guy Parmelin.

Keystone

Bundespräsident Guy Parmelin hat keine gute Nachrichten: «Es ist durchaus möglich, dass mit den neuen Sanktionen die Energiepreise nochmals steigen», sagt er im Interview mit dem «Sonntagsblick». Noch seien die Situation aber noch nicht so dramatisch, dass der Bund Stützungsmassnahmen für einzelne Branche beschliessen müsse, ist sich der der Bundesrat sicher. Gerade Haushalte mit einem geringem Budget treffe die Teuerung aber hart. Schnell handeln will aber Parmelin auch hier nicht.

«Jetzt müssen die Sozialpartner über Lohnerhöhungen verhandeln. Diesen Gesprächen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften soll der Staat nicht vorgreifen» , so Parmelin. Allenfalls könne der Bund dann via einer Erhöhung der Ergänzungsleistungen weitere Korrekturen anbringen. Nicht nur die Energie, sondern auch die Lebensmittel würden teurer werden, fürchtet der SVPler. Eine eigentliche Knappheit drohe aber nicht, da die Schweiz vieles selbst produziere und mit Pflichtlagern gut vorbereitet sei.

Der Magistrat wehrt sich aber dagegen, dass nun mit Verboten der Konsum gesteuert werden: «Man kann die Leute informieren. Was man sicher nicht kann, ist, ihnen zu verbieten, Fleisch zu essen.» Parmelin appelliert an die Verantwortung jedes Einzelnen: «Wir haben im April eine Kampagne gegen Foodwaste lanciert. Wir alle müssen dem Essen mehr Sorge tragen.» Eine allgemeine Lösung im Kampf gegen die steigenden Preise hat auch Parmelin nicht: «Die beste Lösung wäre natürlich, wenn dieser Krieg aufhört!» (mg)