Ukraine-Krieg
Bis zu 20'000 Flüchtende könnten in die Schweiz kommen

Die Schweizerische Flüchtlingshilfe und die Kantone rechnen mit einer bis zu fünfstelligen Anzahl von Flüchtenden aus der Ukraine. Dies könne die Schweiz bewältigen, versichern die kantonalen Sozialdirektoren.

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Hunderttausende Menschen sind bereits vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet. (Bild: Grenzübergang Ukraine-Polen, 1. März. 2022)

Hunderttausende Menschen sind bereits vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet. (Bild: Grenzübergang Ukraine-Polen, 1. März. 2022)

Keystone

Über 870’000 Zivilisten sind gemäss Zahlen der Vereinten Nationen aus der Ukraine bereits geflüchtet. Auch die Schweiz muss sich darauf vorbereiten, dass Flüchtende hier Schutz suchen werden. Nun gibt es erste Schätzungen dazu, wie viele Menschen kommen könnten.

Miriam Behrens, Direktorin der Schweizerischen Flüchtlingshilfe, geht davon aus, dass «mehrere tausend, zehn- bis zwanzigtausend Geflüchtete in der Schweiz ankommen könnten», wie sie am Freitag gegenüber Radio SRF sagt. Die Schweiz müsse entsprechend darauf vorbereitet sein.

Auch bei den Kantonen rechnet man mit ebenso vielen Flüchtlingen. Marianne Lienhard, Vizepräsidentin der Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren SODK, ist aber überzeugt: «Die Schweiz kann sicher einen mittleren Ansturm von Flüchtlingen bearbeiten». Die Kantone könnten dabei auf die Notfallkonzepte von 2015 zurückgreifen.

Zu Reden gibt der Plan von Justizministerin Karin Keller-Sutter, dass Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine den Schutzstatus S erhalten sollen. Dieser zielt darauf ab, Personen insbesondere während eines Krieges zu schützen und gewährt eine kollektive Aufnahme und ein Aufenthaltsrecht auf Zusehen hin. Es wäre das erste Mal, dass er in der Schweiz zur Anwendung käme.

Die SODK fordert diesbezüglich noch Präzisierungen vom Bund. Und Miriam Behrens von der Schweizerischen Flüchtlingshilfe sagt, dass Personen mit dem Schutzstatus S «auch auch eine Arbeitserlaubnis und Integrationsmassnahmen erhalten» sollen. Denn sie rechnet damit, dass diese Menschen allenfalls mehrere Jahre in der Schweiz bleiben könnten. (dpo)