Ukraine-Flüchtlinge
Bund schafft Ungleichgewicht zwischen Kantonen schrittweise ab

Seit Montag werden die Geflüchteten aus der Ukraine den Kantonen wieder nach Verteilschlüssel zugewiesen. Bund und Kantone verfügen momentan über genügend freie Betten.

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Ukraine-Flüchtlinge werden seit Montag wieder nach Verteilschlüssel den Kantonen zugewiesen.

Ukraine-Flüchtlinge werden seit Montag wieder nach Verteilschlüssel den Kantonen zugewiesen.

Keystone

Aufgrund der privaten Unterbringen von Geflüchteten aus der Ukraine sind einige Kantone deutlich stärker belastet als andere – was prompt zu Kritik führte. Der Sonderstab Asyl hat daher reagiert, um das Ungleichgewicht wieder auszugleichen: Seit Montag werden die geflüchteten Personen aus der Ukraine mit Ausnahmen wieder nach dem zwischen den Kantonen vereinbarten, bevölkerungsproportionalen Verteilschlüssel an die Kantone zugewiesen. Bis am Donnerstag hatten sich über 43'000 Geflüchtete in der Schweiz registriert, knapp 36'000 erhielten den Schutzstatus S.

Wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Donnerstag mitteilte, werden die Geflüchteten vorerst «prioritär jenen Kantonen zugewiesen, die bisher anteilsmässig weniger Personen aufgenommen haben als andere». Damit könnten bestehende Ungleichgewichte schrittweise ausgeglichen werden. Bislang nahmen vor allem städtisch geprägte Kantone überproportional viele Ukrainerinnen und Ukrainer auf.

Die neue Regelung gelte nicht rückwirkend, betont das SEM. Personen, die bereits registriert und einem Kanton zugewiesen worden sind, können also dort bleiben.

Genügend freie Betten für Geflüchtete

Gemäss SEM lassen sich momentan täglich zwischen 500 und 1000 Personen in einem Bundesasylzentrum registrieren. Von den gut 9000 Unterbringungsplätze des SEM sind aktuell rund 5000 belegt. Auch die Kantone hätten eine ausreichende Zahl von Unterbringungsplätzen und verfügen über genügend Reserven, heisst es weiter.

Bislang zieht die Behörde ein positives Fazit. Im Sicherheitsbereich sei die Lage ruhig. Die Prozesse und die Zusammenarbeit zwischen den Bundesstellen und den kantonalen Behörden hätten sich eingespielt und funktionierten gut. (abi)