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Seit Montag werden die Geflüchteten aus der Ukraine den Kantonen wieder nach Verteilschlüssel zugewiesen. Bund und Kantone verfügen momentan über genügend freie Betten.
Aufgrund der privaten Unterbringen von Geflüchteten aus der Ukraine sind einige Kantone deutlich stärker belastet als andere – was prompt zu Kritik führte. Der Sonderstab Asyl hat daher reagiert, um das Ungleichgewicht wieder auszugleichen: Seit Montag werden die geflüchteten Personen aus der Ukraine mit Ausnahmen wieder nach dem zwischen den Kantonen vereinbarten, bevölkerungsproportionalen Verteilschlüssel an die Kantone zugewiesen. Bis am Donnerstag hatten sich über 43'000 Geflüchtete in der Schweiz registriert, knapp 36'000 erhielten den Schutzstatus S.
Donnerstag, 28. April - die aktuellen Zahlen zur ukrainischen Flüchtlingssituation in der Schweiz:
— SEM (@SEMIGRATION) April 28, 2022
43'014 (registrierte) Geflüchtete, davon haben 35'928 Personen den S-Status erhalten. #ukraineInfoCH pic.twitter.com/1RlwEpWVcG
Wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Donnerstag mitteilte, werden die Geflüchteten vorerst «prioritär jenen Kantonen zugewiesen, die bisher anteilsmässig weniger Personen aufgenommen haben als andere». Damit könnten bestehende Ungleichgewichte schrittweise ausgeglichen werden. Bislang nahmen vor allem städtisch geprägte Kantone überproportional viele Ukrainerinnen und Ukrainer auf.
Die neue Regelung gelte nicht rückwirkend, betont das SEM. Personen, die bereits registriert und einem Kanton zugewiesen worden sind, können also dort bleiben.
Gemäss SEM lassen sich momentan täglich zwischen 500 und 1000 Personen in einem Bundesasylzentrum registrieren. Von den gut 9000 Unterbringungsplätze des SEM sind aktuell rund 5000 belegt. Auch die Kantone hätten eine ausreichende Zahl von Unterbringungsplätzen und verfügen über genügend Reserven, heisst es weiter.
Bislang zieht die Behörde ein positives Fazit. Im Sicherheitsbereich sei die Lage ruhig. Die Prozesse und die Zusammenarbeit zwischen den Bundesstellen und den kantonalen Behörden hätten sich eingespielt und funktionierten gut. (abi)