Bundespräsident Ignazio Cassis hat am Samstag die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas in Bellinzona getroffen. Themen waren unter anderem der Ukraine-Krieg und die bilateralen Beziehungen.
Während des Treffens hätten die Gesprächspartner die guten bilateralen Beziehungen gewürdigt und betont, diese auch künftig weiter ausbauen und intensivieren zu wollen. Das teilte das Aussendepartement (EDA) mit.
Dabei geht es etwa um den Bereich Digitalisierung, in dem Estland eine Pionierin ist. Laut EDA hat der baltische Staat 99 Prozent seiner öffentlichen Dienste digitalisiert. Die Schweiz wiederum besitzt eine «umfassende Expertise» im Bereich der neuen Technologien. Cassis und Kallas waren sich einig, dass die entsprechende Zusammenarbeit weiter ausgebaut werden soll.
Great meeting with Estonian Prime Minister @kajakallas 🇪🇪 Main topics: the recovery process of Ukraine started at #URC22, 🇨🇭-🇪🇺 relations, importance of #HorizonEurope & more cooperation in digitalization. Grazie alla Città di #Bellinzona e alla sua fortezza per l’accoglienza! pic.twitter.com/2zM7kRk5N9
— Ignazio Cassis (@ignaziocassis) August 6, 2022
Ein weiteres Thema war die hiesige Europapolitik. Die Schweiz will Estland im Rahmen des zweiten Schweizer Beitrags an ausgewählte EU-Mitgliedstaaten mit 26 Millionen Franken unterstützen. Dies biete den Ländern die Gelegenheit, in den Bereichen Integration und Biodiversität zusammenzuarbeiten. Der Beitrag sei auch ein Zeichen für das Engagement der Schweiz, «aktiv zu Stabilität, Sicherheit und Wohlstand in Europa beizutragen».
Schliesslich war auch der Ukraine-Krieg ein zentraler Gesprächspunkt. Beide Länder verurteilen die russische Aggression «aufs Schärfste» und fordern, dass Russland seine Truppen sofort abzieht. Zudem betonte Cassis die grosse Besorgnis der Schweiz bezüglich mutmasslicher Kriegsverbrechen und erklärte, wie die Schweiz aktuell in der Krise hilft – etwa durch humanitäre Hilfe vor Ort oder die Übernahme der EU-Sanktionen. (abi)