Strom
Martullo-Blocher will neues AKW – Grüne finden dies «absurd»

Um die Schweiz vor einer Stromlücke zu schützen, brauche es allenfalls ein neues Atomkraftwerk, fordert Magdalena Martullo-Blocher. Auch ein Gaskraftwerk kann sie sich vorstellen.

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Magdalena Martullo-Blocher im Nationalrat.

Magdalena Martullo-Blocher im Nationalrat.

Keystone

SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher denkt laut über den Bau eines neuen Atomkraftwerks nach und will die Laufzeit der bestehenden AKWs verlängern. Wie sie in einem Interview mit dem «Blick» sagt, fürchte sie ansonsten eine Stromlücke. «Ich glaube nicht, dass das Volk eine grosse Stromlücke, eine mangelnde Versorgung wie in Entwicklungsländern oder wieder ins Mittelalter zurückfallen möchte», so Martullo-Blocher. Simonetta Sommaruga müsse dieses Problem nun an die Hand nehmen.

Auch bezüglich dem radioaktiven Abfall hat die Nationalrätin von einer möglichen Lösung gehört: «Offenbar sind die Skandinavier bereit, Endlager zu übernehmen.» Die Energieministerin müsse nun mit der EU verhandeln, um zu sehen, ob diese der Schweiz genügend Strom liefern könne. «Als Rückfallposition muss sie wohl oder übel ein Gaskraftwerk vorbereiten», ist Martullo-Blocher überzeugt.

Bereits reagiert auf die AKW-Forderung haben die Grünen. Sie bezeichnen sie schlicht als «absurd». Es gebe «längst gute, günstigere und erneuerbare Alternativen zur Atomkraft». Jetzt gelte es in diesem Bereich, «endlich vorwärtszumachen», so die Grünen in einer Mitteilung vom Donnerstag. (mg)