Der Bund hat grünes Licht für die Auflösung der übergeordneten Beteiligungsgesellschaft der Ruag gegeben. Die Entflechtung des Schweizer Technologie- und Rüstungskonzerns ist somit endgültig beendet.
Der Bundesrat hat vor vier Jahren entschieden, den Rüstungskonzern Ruag in zwei Unternehmen aufzuteilen: Eines, das für Unterhalt und Reparatur der Armeesysteme zuständig ist (Ruag MRO), und eines, das auf zivile Luft- und Raumfahrt spezialisiert ist (Ruag International). Nun hat der Bund den Entflechtungsprozess definitiv abgeschlossen, wie das Verteidigungsdepartement VBS am Mittwoch mitteilt.
An der Generalversammlung der übergeordneten Beteiligungsgesellschaft der Ruag – der BGRB Holding AG – hat der Bund dessen Auflösung gutgeheissen. Die Gesellschaft wurde ursprünglich 2019 gegründet, um die Aufteilung strategisch zu begleiten, heisst es. Die Informatiksysteme der beiden Unternehmen wurden zuvor per Ende 2021 getrennt, nachdem Ruag MRO und Ruag International bereits organisatorisch und rechtlich grösstenteils voneinander unabhängig waren.
Die beiden entflochtenen Unternehmen werden laut Mitteilung künftig weiterhin durch den Bund direkt geführt. Für die Ruag MRO ist das VBS zuständig, während das Finanzdepartement EFD bei Ruag International federführend ist.
Die Aufteilung des bundesnahen Rüstungskonzerns ging nicht ohne Nebengeräusche über die Bühne. So sind zuletzt beispielsweise im Zuge eines mutmasslichen Hackerangriffs auf Ruag International Sicherheitsbedenken laut geworden. Zudem beschäftigte auch der Verkauf der Munitionssparte Ruag Ammotec mehrfach die Politik. Im März gab Ruag International schliesslich bekannt, dass das Unternehmen eine Vereinbarung mit der italienischen Beretta Holding abgeschlossen hat. (dpo)