Kandidierende mit einem ausländisch klingenden Namen haben schlechtere Wahlchancen. Dies zeigt eine Studie der Universität Luzern.
Für die Studie wurden 600'000 veränderte Wahlzettel der Nationalratswahlen 2015 untersucht, wie die Universität Luzern am Mittwoch bekannt gab. Dabei wurden Kandidaten mit Nachnamen, die vor 1940 in der Schweiz bekannt waren, mit jenen verglichen, deren Namen erst später in den Registern der Gemeinden auftauchten. Dabei zeigte sich: Insbesondere Wähler von Rechtsparteien streichen ausländisch klingende Namen von den Listen. Umgekehrt werden Personen mit schweizerisch klingenden Namen von den Wählern der Rechts- und Mitteparteien häufiger ein zweites Mal auf die Listen gesetzt.
Die Studienautoren Lea Portmann (Universität Luzern) und Nenad Stojanović (Universität Genf) wollten mit der Studie untersuchen, ob die Unterrepräsentation von Politikern mit Migrationshintergrund in den Parlamenten auf eine Diskriminierung durch die Wählerinnen und Wähler zurückzuführen sei. Parteien könnten diese Diskriminierung begrenzen, in dem sie Personen mit Migrationshintergrund auf die aussichtsreichsten Listenplätze setzten, so die Mitteilung. (wap)