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Finanzminister Ueli Maurer verteidigt die Menschen, die sich nicht impfen lassen möchten. Das seien nicht einfach «Spinner» oder «Verschwörungstheoretiker», sondern «senkrechte Schweizer». Skeptisch ist er auch bei der Zertifikatspflicht.
Am Mittwoch dürfte der Bundesrat die Ausweitung der Zertifikatspflicht beschliessen. Wer ins Restaurant oder ins Fitnesscenter möchte, müsste dann geimpft, genesen oder getestet sein. Nun kritisiert Bundesrat Ueli Maurer die Pläne.
Die Zertifikatspflicht sei schwierig umzusetzen, sagte er im Interview mit dem «SonntagsBlick». Bei Massenveranstaltungen ginge es. «Aber Servierpersonal, das zum Beispiel Berufsleuten ohne Zertifikat beim Znüni den Kaffee verweigert? Das gibt ein Puff.»
Nach Ansicht von Maurer haben sich die Fronten schon jetzt verhärtet. Die Ausweitung der Zertifikatspflicht berge da Sprengpotenzial. Maurer fragt sich, welchen gesellschaftlichen und staatspolitischen Schaden dadurch angerichtet werde. Er fühle sich verpflichtet, die Skepsis in die Diskussion einzubringen.
Verständnis zeigt Maurer für Menschen, die eine Coronaimpfung ablehnen. «Das sind nicht einfach Spinner und Verschwörungstheoretiker, sondern senkrechte Schweizer, die sagen: Jetzt geht der Staat zu weit.» In einer freiheitlichen Gesellschaft hätten die Menschen ein Recht, sich selber zu verwirklichen. Das bedeute aber auch «Selbstbeschränkung».
«Wenn Sie sterben, sterben Sie; wenn Sie gesund bleiben, bleiben Sie gesund, und wenn Sie jemanden anstecken, ist das Ihre Verantwortung.»
Für Maurer ist klar: Der Staat habe nicht die Aufgabe, jede und jeden vor dem Tod und allen Krankheiten zu beschützen. (rwa)