Für Velofahrer sei die neu eingeführte Reservationspflicht der SBB eine «wahre Katastrophe», kritisiert Pro-Velo-Präsident Matthias Aebischer. Die SBB ziehen dagegen eine positive Bilanz.
Seit diesem Frühling gilt auf den Intercity-Zügen der SBB freitags, samstags und sonntags eine Reservationspflicht für Velotransporte. Nun fordert die Lobbyorganisation Pro Velo deren sofortige Aufhebung. In den letzten Wochen habe es von Seiten der Mitglieder zahlreiche erboste Reaktionen gegeben, sagte Pro-Velo-Präsident und Berner SP-Nationalrat Matthias Aebischer am Freitag in der Sendung «HeuteMorgen» von Radio SRF. Bereits hätten über 50'000 Personen eine Petition unterschrieben, die von den SBB die Abschaffung der Reservationspflicht fordert.
In der Praxis sei dies für die Velofahrer eine «wahre Katastrophe», so Aebischer. So gebe es keine Platzgarantie, oft seien die vorgesehenen Plätze besetzt, ausserdem sei für die Menschen nicht klar, auf welchen Zügen sie reservieren müssten und auf welchen nicht, so Aebischers Kritik.
Die SBB ziehen dagegen eine positive Bilanz, wie ihr Sprecher Reto Schärli in der gleichen Sendung sagte. Zwar könne es gelegentlich zu Überbelegungen kommen, die SBB hätten die Kapazitäten für Velos im Zuge der Einführung der Reservationspflicht aber deutlich erhöht, auf einigen Linien gar um das Dreifache. Auch an Spitzentagen sei es deshalb nur selten vorgekommen, dass Reservationen abgelehnt werden mussten. (wap)