Krisenfall
Sichere Stromversorgung: Bundesrat braucht 60 Millionen Franken

Auch bei einem Zusammenbruch des Stromnetzes soll die Kommunikation zwischen Behörden möglichst lange sichergestellt werden. Dafür benötigt der Bund mehr Geld. Nun muss das Parlament über den Kredit von gut 60 Millionen Franken befinden.

Reto Wattenhofer
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Über das Funksystem Polycom können Behörden und Einsatzorganisationen auch kommunizieren, wenn der Strom ausgefallen ist.

Über das Funksystem Polycom können Behörden und Einsatzorganisationen auch kommunizieren, wenn der Strom ausgefallen ist.

Keystone

Bei einem Stromausfall von mehr als acht Stunden wäre die Kommunikation hierzulande nur noch teilweise sichergestellt. Betroffen wären grosse Gebiete in 18 Kantonen und auch das Fürstentum Liechtenstein. Das zeigt eine Überprüfung durch die Eidgenössische Zollverwaltung. Aus Sicht des Bundesrates muss deshalb die Stromautonomie erhöht werden.

Er hat am Mittwoch dem Parlament einen Verpflichtungskredit über 60 Millionen Franken beantragt, um die sichere Stromversorgung von Sendeanlagen des Bundes zu finanzieren. Bei einem Zusammenbruch des Stromnetzes kommt dem Sicherheitsfunksystem Polycom eine besondere Bedeutung zu. Es ermöglicht die Einsatzkommunikation zwischen den Behörden und Organisationen für Rettung und Sicherheit.

Bund setzt auf erneuerbare Energien

Ein Ausfall der Polycom-Sendeanlagen würde die Krisenbewältigung stark beeinträchtigen, heisst es in einer Mitteilung der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV). Um die flächendeckende Kommunikation und Einsatzführung zu garantieren, sind Notstromversorgungen bei den Sendestandorten notwendig. Dafür soll der Kredit dienen. Einberechnet sind auch die Betriebs- und Unterhaltskosten bis 2035.

Die neuen Anlagen sollen mit Lithium-Ionen-Batterien betrieben werden. Diese werden mit Strom aus erneuerbaren Energien geladen und sind laut Mitteilung im Vergleich zu Notstromaggregaten nachweislich emissionsärmer. Damit werde auch dem Hauptanliegen aus der Vernehmlassung Rechnung getragen, die Notstromversorgung mit erneuerbaren Energien sicherzustellen.