Kriminalität
Handlungen gegen sexuelle Integrität: Zahl der Überwachungen hat sich vervierfacht

Die Behörden haben letztes Jahr weniger oft «rumgeschnüffelt». So ging die Zahl der Überwachungen in der Strafverfolgung und durch den Geheimdienst um 11 Prozent zurück. Vervierfacht hat sie sich dagegen bei strafbaren Handlungen gegen die sexuelle Integrität.

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Auch letztes Jahr kamen Antennensuchläufe sehr häufig vor, nämlich 1695 Mal.

Auch letztes Jahr kamen Antennensuchläufe sehr häufig vor, nämlich 1695 Mal.

Keystone

Der grösste Teil der Überwachungsmassnahmen, die beim Dienst Überwachung Post- und Fernmeldeverkehr (Dienst ÜPF) angeordnet werden, sind rückwirkend. So lässt sich feststellen, wer wie lange mit wem telefoniert hat. 2021 führten die Strafverfolgungsbehörden und der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) rückwirkend 6265 Überwachungen durch, wie der Dienst ÜPF am Freitag bekannt gab. Das sind 806 weniger als im Jahr davor.

Am häufigsten kommen Antennensuchläufe vor, bei denen alle Kommunikationen und Netzzugänge einer bestimmten Mobilfunkzelle erfasst werden. Letztes Jahr waren dies 1695. Gesunken ist auch die Zahl der Überwachungen in Echtzeit. Diese sank von 1296 auf 1055. Kontinuierlich angestiegen ist dagegen die Zahl der Notsuchen von vermissten Personen (+39 Prozent auf 721).

Am meisten Überwachungen werden bei schweren Vermögensdelikten angeordnet. Das betrifft rund jeden dritten Fall. Ein Viertel steht im Zusammenhang mit schweren Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Fast vervierfacht hat sich die Zahl der Überwachungen bei strafbaren Handlungen gegen die sexuelle Integrität. Allerdings beträgt ihr Anteil an allen Massnahmen nur 4 Prozent. (rwa)