Konsumentenschutz
Lebensmittelbetrug: Kontrolliert die Schweiz zu wenig?

Der Präsident der Kommission für Konsumentenfragen des Bundes fordert mehr Kontrollen. In der Schweiz würden weniger Betrugsfälle aufgedeckt als in der EU, kritisiert Pascal Pichonnaz.

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In der EU werden öfter Fälle von falsch deklarierten Lebensmitteln aufgedeckt als in der Schweiz. (Symbolbild)

In der EU werden öfter Fälle von falsch deklarierten Lebensmitteln aufgedeckt als in der Schweiz. (Symbolbild)

Keystone

Seit die EU vor zwei Jahren ihre Gesetze gegen Lebensmittelbetrug verschärft hat, würden in der EU mehr Fälle aufgedeckt als in der Schweiz. Damit begründete der Präsident der Eidgenössischen Kommission für Konsumentenfragen (EKK), Pascal Pichonnaz, am Montag gegenüber Radio SRF 1 seinen Ruf nach mehr Kontrollen. Denn das weise darauf hin, dass die Schweiz zu wenig gegen Falschdeklarationen tue. «Es kann ja nicht sein, dass in der EU viel mehr Betrug vorhanden ist und dass in der Schweiz nichts davon auftaucht», so Pichonnaz im Interview.

Hierzulande fehle es an Personal, am Datenaustausch zwischen den Behörden und an Strafen mit ausreichend abschreckender Wirkung, kritisierte der EKK-Präsident. Dabei sei die Schweiz wegen ihrer hohen Preise ein lohnendes Ziel für Lebensmittelbetrug. Die Kommission für Konsumentenfragen fordert vom Bundesrat deshalb die Bildung einer Expertenkommission, die neue gesetzliche Grundlagen erarbeiten und die Koordination mit den EU-Behörden sicherstellen soll. (wap)