Kartellrecht
Wettbewerbskommission kümmert sich verstärkt um digitale Märkte

Die Digitalisierung biete nicht nur Chancen, sondern auch Gefahren für den Wettbewerb, mahnt die Weko. Einen Mehraufwand deswegen können die Wettbewerbshüter aber nicht feststellen.

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Direktor Patrik Ducrey informierte an der Jahresmedienkonferenz über die Bedeutung der Digitalisierung für die Arbeit der Weko. (Archiv)

Direktor Patrik Ducrey informierte an der Jahresmedienkonferenz über die Bedeutung der Digitalisierung für die Arbeit der Weko. (Archiv)

Keystone

Insgesamt führte die Wettbewerbskommission (Weko) vergangenes Jahr 20 Untersuchungen durch. Das sind praktisch gleich viele wie in den beiden Vorjahren, wobei dieser Wert leicht unterdurchschnittlich sei, wie die Weko am Dienstag mitteilt. Auch die Zahl der Vorabklärungen und Marktbeobachtungen sowie die Zahl der geprüften Zusammenschlüsse sei 2021 tiefer ausgefallen als in den Vorjahren. Praktisch gleich geblieben ist derweil die Anzahl hängiger Beschwerden vor Gerichten, wie dem gleichentags vorgestellten Jahresbericht der Wettbewerbshüter zuhanden des Bundesrats zu entnehmen ist.

Von steigender Bedeutung sind für die Weko Themen im Zusammenhang mit der Digitalisierung. Dabei gehe es um Digitale Plattformen, Big Data, Sharing Economy und Online-Handel, sagte Sekretariatsdirektor Patrik Ducrey laut einer Medienmitteilung vom Dienstag. Die Aufgabe der Weko sei es hier, vor Gefahren für den Wettbewerb zu warnen und gegen Beeinträchtigungen desselben einzuschreiten.

Als Beispiel nennt der Weko-Chef die vorsorglichen Massnahmen, die gegen den Ausbau des Glasfasernetzes durch die Swisscom ergriffen wurden. Hier habe eine jahrzehntelange Beschränkung des Wettbewerbs gedroht, sagte Patrik Ducrey. Als weiteres Beispiele nannte er die Benachteiligung der Zahlungen via Twint durch Apple 2019. (wap)