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Ida Glanzmann war zwar überrascht, dass sich der Bundesrat für den US-Kampfjet F-35 entschieden hat. Doch der Evaluationsbericht lasse keinen anderen Entscheid zu, so die Sicherheitspolitikerin.
Der Bundesrat hat sich für den umstrittensten aller Kampfjets entschieden, die der Schweiz zur Auswahl standen: der F-35A des US-Herstellers Lockheed Martin. Das hat auch Ida Glanzmann, Präsidentin der Sicherheitskommission des Nationalrats, überrascht, wie sie in der «Samstagsrundschau» von Radio SRF sagt. Zur Auswahl standen auch die Jets Rafale (Dassault, Frankreich), Eurofighter (Airbus, Deutschland) und der US-Jet F/A 18 Super Hornet.
Doch der Evaluationsbericht des Bundesamts für Rüstung Armasuisse sei klar ausgefallen, so Glanzmann. Der zweitbeste Jet habe 95 Punkte weniger erhalten als der F-35. Daher zeigt sich die Mitte-Politikerin auch nicht besorgt über die angedrohte Volksinitiative von Links-Grün und der Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) gegen den Typenentscheid. «Mit so einem Bericht habe ich keine Angst vors Volk zu gehen, und mich für diesen Kampfjet einzusetzen», sagte die Luzernerin im Radiointerview.
Fünf Milliarden Franken soll der Kaufpreis der Jets betragen. Die Gesamtkosten für den F-35 betragen gemäss Verteidigungsministerin Viola Amherd über dreissig Jahre 15,5 Milliarden Franken. Diese Summe hält Glanzmann nicht für überrissen. In naher Zukunft werden in Europa ohnehin einige hundert F-35-Jets in der Luft sein, sagt sie: «Wir sind nicht die einzigen, die diesen Flieger kaufen. Daher ist es auch realistisch, dass die Unterhaltskosten im Rahmen bleiben.»
Dass nun der Typenentscheid einfach im Parlament durchgewunken werde, obwohl eine Mehrheit der Bürgerlichen Kräfte diesen befürwortet, verneint Ida Glanzmann. «Ich bin überzeugt, dass wir heftige Diskussionen haben werden.» Diese würden im Rahmen der Armeebotschaft Anfang nächstes Jahr durchgeführt. (dpo)