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Behinderte könnten bei einer Triage bei der Intensivpflege benachteiligt werden, fürchtet die Organisation Tatkraft. In einem offenen Brief ruft sie den Bundesrat zum Handeln auf.
In dem offenen Brief wird Bundesrat Alain Berset aufgefordert, «sofort konkrete Massnahmen zu ergreifen, um die Rechte von Menschen mit Behinderungen zu schützen.» Angesichts der dramatisch steigenden Fallzahlen und den überlasteten Spitälern bestehe die Gefahr, «dass es bei Triage-Entscheidungen zu schwerwiegenden Diskriminierungen kommen könnte, weil im Spital die Überlebenschance von Menschen mit Behinderungen fälschlicherweise zu niedrig eingeschätzt wird». Das schreibt die Behindertenorganisation Tatkraft am Freitag in einer Mitteilung.
Zwar habe die die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften bereits 2020 Triage-Kriterien definiert, die verlangen, dass es bei der Triage keine Diskriminierung geben dürfe. Allerdings seien diese für die Spitäler nicht rechtlich verbindlich, heisst es in der Mitteilung: «Die Triage-Richtlinien ersetzen aber keine rechtliche Grundlage.» (wap)