Startseite
Nachrichten
Schweiz (Nachrichten)
Die Anzahl der Inhaftierten in der Schweiz ging im vergangenen Jahr zurück. Die Auslastung in den Haftanstalten bleibt aber weiter über 80 Prozent.
(mg) Im Coronajahr 2020 ist in der Schweiz immerhin eine Kurve merklich gesunken: Jene der Anzahl Häftlinge. Wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag schreibt, sind in der Schweiz derzeit so wenige Menschen im Gefängnis wie zuletzt 2011. Per 31. Januar 2021 sassen hierzulande 6316 Männer und Frauen – 92,7 Prozent sind männlich – hinter schwedischen Gardinen. Das sind 8,4 Prozent weniger als noch im Vorjahr.
Allzu grossen Leerstand bedeutet dies aber trotzdem nicht: 85,4 Prozent aller 7397 Haftplätze waren belegt. Zwar habe die Gesamtzahl der Haftanstalten auch im vergangenen Jahr abgenommen, gleichzeitig gebe es aber mehr verfügbare Zellen. «Damit bestätigt sich der Trend, dass kleinere Anstalten zugunsten von grösseren Anstalten mit mehr Haftplätzen geschlossen werden», schreibt das BFS.
Die Mehrheit der Inhaftierten (65 Prozent) befand sich im Straf- oder Massnahmenvollzug, einschliesslich vorzeitigem Strafantritt, 1986 (31 Prozent) sassen in Untersuchungs- oder Sicherheitshaft und 235 (4 Prozent) waren aus anderen Gründen inhaftiert. Neben der reinen Anzahl der Häftlinge ist auch die Zahl der Inhaftierungen merklich zurückgegangen. Während im vergangenen Jahr 41'224 Menschen eine Haft antreten mussten, war es im Jahr davor noch über 6000 mehr. Das ist ein Rückgang von über 13 Prozent.
Wie aus den Daten das BFS hervorgeht, gab es in den letzten 12 Monaten 12 Ausbrüche, 135 Fluchten und 4 Entweichungen bei Überführungen, dazu kommen noch 101 unerlaubte Abwesenheiten. Zwei Dinge können alle unbescholtenen Bürger aber ein bisschen beruhigen: Das sind deutlich weniger als noch im Vorjahr und die allermeisten sitzen mittlerweile wieder in einer Zelle. 18 Häftlinge waren Ende 2020 noch auf der Flucht.