Zwar hätten sich viele Schweizer Hochschulen bereits ambitionierte Nachhaltigkeitsziele gesetzt. Doch nun brauche es auch eine grüne Umgestaltung der Lerninhalte, fordert der WWF.
Mehr als die Hälfte der Schweizer Hochschulen haben bereits strategische und operative Ziele definiert, eine Nachhaltigkeitsfachstelle installiert oder eine für Nachhaltigkeit verantwortliche Person in der Hochschulleitung definiert. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des WWF, die am Mittwoch vorgestellt wurde. Diese «ambitionierten» Hochschulen würden eine gezielte Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen und in allen Bereichen Massnahmen umsetzen. Führend seien dabei die ETH Zürich sowie die Universitäten Bern und Lausanne, schreibt die Umweltorganisation in der dritten Auflage ihres Ratings von 28 Hochschulen.
Zum Prädikat «Vorreiterin» reicht es jedoch keiner Hochschule. In einem weiteren Schritt müssten diese nach Ansicht des WWF darum nun auch noch die Lehre verändern. Die Studiengänge müssten im Rahmen eines «Curriculum Change» tiefgreifend angepasst werden, fordert der WWF. Dies habe grosse Wirkung auf die nachhaltigkeits-relevanten Kompetenzen der nächsten Generation. Die Hochschulen müssten die Nachhaltigkeit in alle Bereiche integrieren und sich so als Innovationspartner für Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung engagieren.
Die letzten beiden WWF-Hochschul-Rankings wurden 2017 und 2019 vorgenommen. Die aktuelle Studie zeige bei vielen Institutionen Fortschritte. Als «ambitioniert» stuft der WWF unter anderem auch die Universitäten Basel und St. Gallen sowie die Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften und die Berner Fachhochschule ein. Im Mittelfeld spielen laut WWF unter anderem die ETH Lausanne, die Universitäten Neuenburg und Freiburg sowie diverse pädagogische Hochschulen.
Zum unteren Mittelfeld zählen die Hochschule Luzern, die Fachhochschule Nordwestschweiz und die Ostschweizer Fachhochschule. Als «Nachzügler» bezeichnet der WWF etwa die Pädagogische Hochschule Luzern oder das Eidgenössische Hochschulinstitut für Berufsbildung. Nicht teilgenommen an der Umfrage des WWF hatte die Universität Luzern. (wap/sat)