Die Delegiertenversammlung der Grünen Partei Schweiz verabschiedete am Samstag eine Resolution zur Landwirtschaft: Die Tierbestände sollen gesenkt, Importe und Freihandel beschränkt werden.
(wap) Angesichts der politischen Blockade der Agrarpolitik 22+ präsentieren die Grünen eine eigene «Reformagenda für die Land- und Ernährungswirtschaft 2021». Diese wurde am Samstag von der wegen Corona ins Internet verlegten Delegiertenversammlung beschlossen. Damit bekräftigen die Grünen ihre Unterstützung für die Pestizid- und die Trinkwasserinitiaitve. Angesichts der politischen Blockade im Parlament könnten nur die Initiativen den notwendigen Wandel beschleunigen, so das Papier.
In ihrem Positionspapier gehen die Grünen aber noch weiter. Die Tierbestände in der Schweiz müssten gesenkt und Importe beschränkt werden: Dies, indem auch importierte Lebensmittel Schweizer Umweltstandards genügen müssen sollen. Um die natürlichen Ressourcen zu schützen, soll auch der Landschaftsschutz strenger werden: Ausserhalb der bestehenden Bauzonen soll nicht mehr gebaut werden. «Stattdessen sollen nachhaltige Quartiere und bezahlbarer Wohnraum in den Städten gefördert werden», heisst es in dem Papier.
Für die Bauern und Bäuerinnen fordern die Grünen eine bessere soziale Absicherung und Schutz vor dem steigenden Preisdruck. Eine «Vom-Hof-auf-den-Tisch-Strategie» soll den Handel mit Agrarprodukten transformieren. Foodwaste soll bis 2030 um 70 Prozent reduziert werden. Dabei soll der Staat auch lenken, welche Produkte die Bevölkerung konsumiert: «Ungesunde Produkte wie Zucker oder gesättigte Fettsäuren sollen höher besteuert werden.» Ausserdem soll in den Schulen «Wissen über ein nachhaltiges Ernährungssystem» vermittelt werden.
Weiter fassten die Grünen an der Delegiertenversammlung die Ja-Parole zur Konzernverantwortungsinitiative und zur Kriegsgeschäfteinitiative.