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Zwei Dutzend Expertinnen und Experten haben sich auf Einladung des Bundes zum E-Voting in der Schweiz geäussert. Handlungsbedarf sehen sie bei der Sicherheit und der Transparenz.
(agl) 23 vom Bund befragte Expertinnen und Experten sind der Ansicht, dass in der Schweiz im bisherigen Versuchsbetrieb mti E-Voting schon viel erreicht wurde. Das teilt die Bundeskanzlei am Donnerstag mit. Obwohl sich viele der Befragten vorstellen könnten, dass E-Voting sich bis in 15 Jahren etabliert haben wird, sind sich einige nicht sicher, ob der Stimmkanal im Internet das nötige Vertrauen gewinnen kann.
Dementsprechend sehen die Wissenschafter auch Handlungsbedarf, was die Sicherheit, Transparenz und unabhängige Prüfung der E-Voting-Systeme betrifft. Auch die öffentliche Überprüfung werde als sehr wichtig beurteilt, heisst es in der Mitteilung der Bundeskanzlei weiter. Die Expertinnen empfehlen dafür Hackathons oder ein ständig laufendes Bug-Bounty-Programm, bei dem finanziell belohnt wird, wer Fehler findet.
In der Schweiz finden seit 15 Jahren Versuche mit E-Voting statt. Bis 2019 wurde E-Voting testweise in zehn Kantonen angeboten. Zur Auswahl standen ein System des Kantons Genf sowie eines der Schweizerischen Post. Seit Mitte des letzten Jahres ist der Versuchsbetrieb jedoch unterbrochen und soll neu ausgerichtet werden.
In diesem Zusammenhang führte die Bundeskanzlei auch den wissenschaftlichen Dialog durch. Die Ergebnisse wollen Bund und Kantone in den laufenden Arbeiten an den rechtlichen und technischen Grundlagen des E-Voting-Versuchsbetriebs berücksichtigen. Die Neuausrichtung soll bis Ende Jahr abgeschlossen sein.