Coronavirus
Trotz hoher Fallzahlen: Situation in der Schweiz entspannt sich weiter – letzte Massnahmen sollen Ende März fallen

Huldrych Günthard vom Universitätsspital Zürich gibt Entwarnung: Trotz hoher Fallzahlen glaubt er nicht, dass es in den kommenden Wochen nochmals heikel wird.

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Trotz hoher Fallzahlen entspannt sich die Lage in den Spitälern weiter. (Symbolbild)

Trotz hoher Fallzahlen entspannt sich die Lage in den Spitälern weiter. (Symbolbild)

Keystone

Über 25'000 neue Coronafälle meldete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am vergangenen Freitag. Trotzdem rechnet Huldrych Günthard, Leitender Arzt für Infektionskrankheiten am Universitätsspital Zürich, nicht damit, «dass es in den kommenden Wochen nochmals wirklich heikel wird». Er bestätigte am Sonntag auf Anfrage von CH Media einen entsprechenden Bericht der «SonntagsZeitung».

Für ihn ist klar: «Die Situation an unserem Spital hat sich trotz des Wegfalls fast aller Massnahmen weiter entspannt.» Aktuell liegen rund zwölf Patienten wegen Corona auf der Intensivstation des Unispitals.

Höhere tatsächliche Fallzahlen

Als der Bundesrat Mitte Februar praktisch alle Corona-Massnahmen aufhob, verschwand die Pandemie zwar aus den Köpfen der Bevölkerung. Weg ist das Virus damit aber nicht. Momentan verbreitet sich etwa mit der Mutation BA.2 eine Untervariante des Omikron-Virus.

Die offiziellen Fallzahlen würden kaum mehr etwas über die tatsächliche Verbreitung aussagen, erklärte Günthard. Der Grund: Viele lassen sich nicht mehr testen. Der Infektiologe schätzt daher, dass die tatsächliche Zahl der Erkrankungen sehr hoch ist – eventuell «gar höher als beim Höchststand im Februar». Allerdings: «Entgegen den ersten Befürchtungen dürften die Verläufe mit der neuen Virusvariante BA.2 nicht schwerer sein als jene mit dem ersten Omikronvirus.»

Letzte Massnahmen sollen per Ende März fallen

Auch Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit beim BAG, schätzt, «dass die tatsächlichen Fallzahlen etwa dreimal höher sind als die gemeldeten», wie er am Samstag gegenüber diesem Portal sagte. Beunruhigt ist er deswegen aber ebenfalls nicht: Es gebe keine Hinweise, dass die Hospitalisationen wieder ansteigen.

Die letzten Coronamassnahmen – die Maskentragpflicht im ÖV und den Gesundheitseinrichtungen sowie die Isolation – fallen voraussichtlich per Ende März. Der Bundesrat hat angekündigt, dass per 1. April die Covid-19-Verordnung ausser Kraft treten soll. Dadurch würde die Schweiz von der «besonderen» in die «normale» Lage zurückkehren. Voraussetzung ist, dass sich die epidemiologische Lage wie erwartet entwickelt. (abi)