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Keine Kürzungen, sondern Verschiebungen: Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) ist zuversichtlich, dass das Impfziel eingehalten werden kann. Derweil rät die Covid-Taskforce zur Zurückhaltung.
Am Samstag lieferte Moderna eine kleinere Lieferung an Impfdosen als erwartet. «Wir bekommen die restlichen Dosen am Donnerstag», sagte Nora Kronig vom BAG am Dienstag vor den Medien. 200'000 weitere Dosen von Moderna, die für die kommenden Wochen angekündigt waren, werden zudem erst im Juni geliefert. Für das BAG sind diese Verzögerungen trotzdem kein Grund zur Sorge: «Wir sind auf Kurs und bekommen im zweiten Quartal die Mengen, die geplant sind», sagte die BAG-Vizedirektorin.
Trotzdem müsse auch weiterhin mit Schwankungen gerechnet werden. «Es sind aber keine Kürzungen, sondern Verschiebungen. Wir halten am Impfziel fest.» So knacke die Schweiz in dieser Woche etwa die Grenze von drei Millionen Dosen. Kronig zeigte sich auch erfreut über den Zulassungsantrag von Curavac. Die Schweiz hat bereits fünf Millionen Impfdosen bestellt. Auf die Zulassung von Astrazeneca warte man hingegen weiterhin.
Während das Vakzin von Astrazeneca beispielsweise in der EU bereits seit längerem zugelassen ist, stehen die Ampeln in der Schweiz nach wie vor auf Rot. Claus Bolte, Leiter Bereich Zulassung bei Swissmedic, macht das Unternehmen dafür verantwortlich. «Wir warten noch immer auf die Ergebnisse der neuen Studie, die bereits vor vier Wochen angekündigt wurde», sagte er.
Patrick Mathys vom BAG informierte derweil über die aktuelle Lage. «Wir sehen bei den Fallzahlen eine Stagnation auf hohem Niveau», sagte er. Einen negativen Effekt der Osterfeiertage konnte das BAG bislang nicht feststellen. Allerdings habe seit Ostern das Testvolumen massiv abgenommen. Mathys befürchtet deshalb, dass die tatsächliche Anzahl der Fälle daher unterschätzt wird. Zudem zeigt sich gemäss Mathys, dass sich zunehmend jüngere Personen mit Corona infizieren, schwerere Verläufe haben und auch hospitalisiert werden müssen.
Martin Ackermann, Präsident der Corona-Taskforce, präsentierte Modelle, welche die Taskforce errechnet hat und betonte, dass die Schweiz mit den Öffnungen ein Risiko eingegangen sei. Die Modelle zeigen gemäss Ackermann einerseits, dass durch die seit Montag geltenden Öffnungen die Zahl der Infizierten und Hospitalisierungen stark zunehmen könnten. Andererseits hat schnelles Impfen einen grossen Einfluss auf die Situation und ist daher entscheidend. «Und die Entwicklung hängt auch davon ab, wie wir die Massnahmen einhalten», sagte Ackermann. «Wir haben es in der Hand, wie wir mit der Öffnung umgehen.»
Die Taskforce empfehle, drinnen eine Maske zu tragen – «auch beim Singen oder Ausdauertraining». Ackermann empfiehlt generell, sich möglichst so lange zurückzuhalten, bis man geimpft ist.