Coronapandemie
Bund rechnet bereits ab 2022 mit einer Erholung der Staatsfinanzen

Laut dem Finanzdepartement werden sich die Haushalte von Bund, Kantonen und Gemeinden rasch erholen. Für 2021 ist aber noch mit einem Defizit von 2,2 Prozent zu rechnen.

Samuel Thomi
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Dank Impfstoffen konnte die Schweiz die Pandemie zuletzt etwas in den Griff kriegen. Das schlägt sich auch in Staatsfinanzen nieder.

Dank Impfstoffen konnte die Schweiz die Pandemie zuletzt etwas in den Griff kriegen. Das schlägt sich auch in Staatsfinanzen nieder.

Keystone

Eigentlich sah alles bestens aus: Vor Corona wiesen Bund, Kantone und Sozialversicherungen im Schnitt eine Überschussquote von 1,3 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) aus. Den höchsten Saldo (0,8 Prozent) hat dabei die Eidgenossenschaft geschrieben, wie das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) am Dienstag mitteilte. Insgesamt hatte die Überschussquote des Gesamtstaats laut EFD zuletzt 2008 so hoch gelegen.

Doch dann kam die Pandemie. Und als Folge davon beschlossen die öffentlichen Haushalte Ausgaben in historischem Ausmass. Diese sollten helfen, die wirtschaftliche Folgen abzuschwächen und Direktbetroffene vor dem Ruin bewahren. «Mit rekordhohen Defiziten ist davon hauptsächlich der Bund betroffen», schreibt das EFD am Dienstag. Aber auch die Kantone und Gemeinden würden nun rote Zahlen schreiben.

Konkret schätzt der Bund die Ausgaben von Bund und Kantonen im vergangenen Jahr auf 17 Milliarden Franken. Damit resultiere unter dem Strich ein Defizit von 2,8 Prozent des BIP. Für 2021 geht das EFD für den Gesamtstaat zwar von ebenso hohen Pandemieausgaben aus, rechnet aber mit einem Defizit von nur noch 2,2 Prozent des BIP. Und schon ab dem kommenden Jahr sei wieder mit Überschüssen zu rechnen.

So sagt der Bund dem Gesamtstaat für 2022 einen Überschuss von 0,6 Prozent voraus. Und auch die Schuldenquote dürfte sich laut EFD dann wieder um gut einen Punkt auf 41 Prozent senken. Doch auch bei dieser Prognose bleibt das grösste Fragezeichen Corona: Sollte die Schweiz oder ihre wichtigsten Handelspartner von weiteren Pandemiewellen getroffen werden, könnte sich auch die Finanzlage der öffentlichen Haushalte laut dem Eidgenössischen Finanzdepartement wieder eintrüben.