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Die Jungfreisinnigen wollen die AHV mit ihrer Renteninitiative reformieren. Diese sieht eine Anhebung des Rentenalters auf 66 und eine Koppelung an die Lebenserwartung vor. Am Freitag reichten sie das Begehren bei der Bundeskanzlei ein.
Die langfristige Sicherung der AHV ist aufgrund der alternden Bevölkerung langfristig nicht gewährleistet. Von links bis rechts ist sich die Politik daher einig: Das System der Altersvorsorge braucht dringend eine Reform. Doch wie diese auszusehen hat, darüber scheiden sich die Geister.
So fordern etwa die Jungfreisinnigen Schweiz mit ihrer sogenannten Renteninitiative eine schrittweise Erhöhung des Rentenalter auf 66 Jahre, sowie eine Koppelung des Rentenalters an die Lebenserwartung. Nun hat die Jungpartei am Freitag die Volksinitiative bei der Bundeskanzlei eingereicht, wie sie mitteilte.
145’000 Unterschriften haben die Jungfreisinnigen gemäss eigenen Angaben für die Initiative «Für eine sichere und nachhaltige Altersvorsorge» gesammelt. Für das Zustandekommen eines Volksbegehrens sind 100'000 gültige Unterschriften nötig.
Werde nichts unternommen, kommt auf die Schweiz eine «demografische Sturmflut» zu, warnen die Jungfreisinnigen in einer Mitteilung. «Mit der Renteninitiative wird die AHV so reformiert und entpolitisiert, dass unsere Renten nachhaltig gesichert sind», lässt sich Matthias Müller, Präsident der Jungpartei zitieren.
Konkret verlangen die Jungfreisinnigen, dass in einem ersten Schritt das Rentenalter für beide Geschlechter auf 66 Jahre erhöht wird. Das soll bis 2032 erfolgen. Anschliessend würde das Pensionsalter an die Lebenserwartung geknüpft, wobei die Jungpartei mit dem Faktor 0,8 rechnet. Das heisst: Pro Monat zusätzlicher Lebenserwartung steigt das Rentenalter um 0,8 Monate.
Viele europäische Länder haben gemäss den Jungfreisinnigen das Rentenalter erfolgreich an die Lebenserwartung gekoppelt. «Mit diesem Automatismus sichern wir die Finanzierung der AHV nachhaltig», wird Patrick Eugster, Präsident des Initiativkomitees, in der Mitteilung zitiert.
In der Schweiz hat sich das Parlament jüngst für eine Erhöhung des Rentenalters für Frauen von 64 auf 65 ausgesprochen. Damit verbunden wäre eine Erhöhung der Mehrwertsteuer. Die Linke hat indes bereits angekündigt, das Rentenalter 65 mit einem Referendum bekämpfen zu wollen.
Darüber hinaus wollen die Gewerkschaften die Reform der AHV mit einer eigenen Initiative angehen. Vor kurzem ist die Volksinitiative für eine 13. AHV-Rente offiziell zustande gekommen. Die Gewerkschaften fordern damit die Einführung einer weiteren Auszahlung jener Rente, auf die man in der AHV Anspruch hat. «So wie fast alle einen 13. Monatslohn haben», argumentiert der Schweizerische Gewerkschaftsbund.