Startseite
Nachrichten
Ausland (Nachrichten)
Die Untersuchungen zur Ursache des Seilbahnunglücks in Norditalien am Lago Maggiore mit 14 Toten laufen auf Hochtouren. Italienische Medien berichteten am Dienstag, dass die Staatsanwaltschaft unter anderem das Video einer Überwachungskamera gesichtet habe.
(dpa/has) Auf dem Video sieht man, wie sich die Gondel am Sonntag kurz vor der Bergstation am Monte Mottarone befindet als plötzlich ein Seil reisst und die Kabine talwärts stürzt. Das schreibt unter anderem die Zeitung «Corriere della Sera». Mehrere der 15 Passagiere wurden demnach aus der Gondel geschleudert. Das Förderseil sei wenige Meter vor der Bergstation gerissen, die Gondel daraufhin talwärts gerollt. Beim nächsten Pfeiler sei sie dann aus dem Tragseil gesprungen und abgestürzt.
Die Staatsanwaltschaft in Verbania in der Region Piemont ermittelt unter anderem wegen fahrlässiger Tötung. Bei dem Unglück am Monte Mottarone, westlich des Sees Lago Maggiore, soll ersten Erkenntnissen zufolge eine Notbremse aus bislang ungeklärter Ursache nicht funktioniert haben.
13 Menschen - Italiener und eine israelische Familie - starben noch an der Unfallstelle. Zwei schwer verletzte Kinder wurden per Rettungshubschrauber in eine Klinik in Turin geflogen, wobei eines noch am Abend starb. Nur ein kleiner 5-jähriger Junge, überlebte. Er hat seine Eltern, seinen Bruder und seine Urgrosseltern bei dem Seilbahnunglück verloren.
Seilbahn-Unglück am Lago Maggiore - Eitan (5) verlor Eltern, Bruder und Urgroßeltern https://t.co/VWaAfCsmpu
— BILD (@BILD) May 24, 2021
An der Seilbahn Funivia Stresa-Mottarone macht das Südtiroler Unternehmen Leitner die Kontrollen. Einer Mitteilung der Firma von Montagnacht zufolge sei zuletzt am 3. Mai dieses Jahres die hydraulische Bremsanlage der Fahrzeuge gewartet worden. Bei der letzten magnetinduktiven Seilprüfung im November 2020 seien «keine Unregelmässigkeiten» festgestellt worden. Die täglichen und wöchentlichen Kontrollen liegen laut Leitner in der Verantwortung der Betreibergesellschaft Ferrovie del Mottarone.
In der Nähe der Seilbahn-Unglücksstelle am norditalienischen Monte Mottarone eriegnete sich am Dienstag ein weiterer tragischer Fall: Ein TV-Mitarbeiter stirbt in der Nähe der abgestürzten Gondel. Er habe dort Aufnahmen machen wollen, bestätigte die Bergrettung auf Nachfrage.
Der Mann habe vermutlich einen Herzstillstand gehabt, hiess es in einer Mitteilung der Retter weiter. Zunächst sei noch versucht worden, ihn wiederzubeleben. Auch ein Ärzteteam wurde mit einem Rettungshubschrauber zum Ort des Geschehens geflogen.