Leserbrief
Die Parteien haben ihre Hausaufgaben nicht gemacht

Zum Leserbrief «Erstaunliche Doppelkandidatur», Ausgabe vom 3. August

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Mit Interesse habe ich den Leserbrief von Sandro Murer, SVP Oberägeri, zur Kenntnis genommen. Sandro Murer erwägt darin, mich als Kandidat der GLP Oberägeri für das Amt des Friedensrichters-Stellvertreters nicht zu wählen, da ich ebenfalls als Kantonsrat kandidiere und die gleichzeitige Ausübung beider Ämter nicht mit dem kantonalen Gerichtsorganisationsgesetz vereinbar sei. Mir war diese Ausgangslage immer bewusst. Mir war es aber wichtig, einen Kandidaten für einen zweiten Wahlgang aufzustellen, damit Oberägeri endlich wieder einen Friedensrichter-Stellvertreter hat.

Daher müsste vielmehr einmal das Vorgehen der etablierten Parteien hinterfragt werden, hatten sie es doch nicht für nötig erachtet, bereits im ersten Wahlgang einen Kandidaten für den Friedensrichter-Stellvertreter zu stellen. Früher hatten sich die Parteien abgesprochen und dann einen Kandidaten aufgestellt. Wahlen für den Friedensrichter hat es in Oberägeri seit Anfang der 1970er-Jahre nicht mehr gegeben. Erst nachdem die GLP mich als Kandidat für einen zweiten Wahlgang porträtiert hat, haben die SVP und FDP es für nötig befunden, auch Kandidaten aufzustellen.

Jetzt finden Wahlen statt. Wahlen, die absolut nicht nötig gewesen wären, hätten diese Parteien ihre Hausaufgaben gemacht. Über einen Rückzug meiner Kandidatur hätte sicher diskutiert werden können. Aber es kam weder von der SVP noch von der FDP eine Anfrage für eine Aussprache.

Franz Müller, Kantonsratskandidat GLP, Oberägeri