Zur geplanten Flüchtlingsunterkunft in Cham
In einer kurzen Medienmitteilung teilte der Kanton Zug mit, dass auf der Röhrlibergwiese in Cham ein Modulbau für 410 Flüchtlinge gebaut werden soll. Die Profile wurden erstellt und das Baugesuch liegt auf. Anwohner, Vereine und viele weitere Personen staunen. Wurden sie doch weder vom Kanton noch von der Gemeinde vorgängig informiert. Aus der Pressemitteilung ist auch zu entnehmen, dass ein weiteres Grundstück in der Lorzen-Allmend evaluiert wird.
Die SVP Cham hat Verständnis für die aktuelle Situation rund um die Ukraine-Krise. Den Standort Röhrliberg für eine solch grosse Unterkunft zu verbauen, erachtet sie aber als sehr fragwürdig. Dieser Sportplatz wird täglich für unzählige sportliche Aktivitäten genutzt. Auf der Anlage finden Leichtathletikmeetings, Turniere, viele verschiedene Trainings, aber auch grössere Anlässe wie das Zuger Kantonalschwingfest statt. Bereits 2017 wurde ein Allwettersportplatz für ein Schulraumprovisorium geopfert. Viele Fragen sind aktuell offen. Wieso will der Gemeinderat diese Fläche hergeben, obwohl er immer mehr Mühe hat, Land für Schulbauten zu finden? Wo würde der verloren gegangene Sportplatz realisiert? Wie sieht es mit den Kapazitäten bei den Schulen und den Zufahrten aus? Ist diese Unterkunft im Naherholungsgebiet und unmittelbar neben Schulen, Hallenbad, Alters- und Pflegeheim und Klinik am richtigen Ort? Die Chamer Bevölkerung hat sicher noch weitere Fragen und erwartet Antworten. Die SVP Cham bleibt dran.
Brigitte Wenzin Widmer, Kantonsrätin und Parteipräsidentin SVP Cham
Der Info–Austausch vom 7. Juni auf dem Sportplatz im Röhrliberg wurde, trotz sehr kurzfristiger Ansage, von über 100 Personen besucht. Es hat sich bestätigt, dass viele Bewohner von Cham nicht nachvollziehen können, wieso der Bau auf diesem Rasen erstellt werden soll. Klar, so ein Bau mit 105 Metern Länge braucht viel Fläche, die in Cham immer rarer und teurer wird. Entsprechend kamen auch Fragen auf, wieso der Kanton ein solch grosses Gebäude gekauft hat. Der einzig anwesende Gemeinderat Rolf Ineichen und der Kantonsbaumeister Urs Kamber konnte diverse Fragen beantworten. Es sind aber auch noch viele Fragen offen.
Aus Sicht der anwesenden Personen sowie der SVP hat es in Cham Flächen für einen befristeten Bau oder andere attraktive Objekte für die Unterbringung der Personen aus der Ukraine. Einen Sportplatz «opfern», auf dem auch Schüler aus der Ukraine Sport treiben und die Freizeit verbringen, ist der falsche Ansatz. Deshalb auch die Petition, in der Hoffnung, dass der Gemeinderat noch einmal richtig aktiv wird. Es soll jeder Standort aktiv angefragt werden, der in Frage kommen kann, nicht nur die OeIB-Flächen. Ich erhoffe mir auch, dass von der Gemeinde Informationen folgen betreffend angedachte Integration und Betreuung. Vielen Dank den interessierten Besuchern und den Herren Kamber und Ineichen für ihr sehr geschätztes Erscheinen.
Hans Jörg Villiger, Vorstand SVP Cham