Corona-Impfstoffe
Mit Johnson & Johnson ist bald eine attraktive Alternative erhältlich: Bitte Bestellung aufgeben

Die USA stehen kurz bevor das Vakzin von Johnson & Johnson zuzulassen. Zwar ist das Serum weniger wirksam als andere, doch es hat andere, entscheidende Vorteile.

Andreas Möckli
Andreas Möckli
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Die Qual der Wahl: Mittlerweile gibt es mehrere Impfstoffe, die bereits erhältlich oder kurz vor der Zulassung stehen.

Die Qual der Wahl: Mittlerweile gibt es mehrere Impfstoffe, die bereits erhältlich oder kurz vor der Zulassung stehen.

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Die Schweiz hat sich Impf­dosen für 17 Millionen Einwohner gesichert. An sich mehr als genug. Doch neben der blossen Zahl ist auch der Hersteller wichtig. Von den beiden Biotechfirmen Curevac und Novavax sind frühestens im Mai Lieferungen zu erwarten.

Derweil steht der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson in seinem Heimatland kurz vor der Zulassung. Gestern gab der Beratungsausschuss der Zulassungsbehörde FDA grünes Licht. Auch in der Schweiz hat die Firma einen Antrag gestellt.

Einen Vertrag hat der Bund jedoch mit Johnson & Johnson nicht abgeschlossen. Über die Gründe lässt sich nur rätseln. Das zuständige Bundesamt für Gesundheit lässt sich aus taktischen Gründen nicht in die Karten blicken.

Viele Vorteile, grosser Arbeitgeber

Das Coronavakzin von Johnson & Johnson mag zwar auf den ersten Blick nicht brillieren. Doch das Unternehmen kann mit Vorteilen auftrumpfen, die andere Hersteller nicht bieten können. So reicht beim Impfstoff der Amerikaner eine Dosis. Zur Aufbewahrung des Serums reichen Kühlschranktemperaturen. Damit ist er ideal, um auch in Arztpraxen und Apotheken verabreicht zu werden.

Mit einem Wirkschutz von 66 Prozent liegt der Impfstoff zwar klar hinter jenen von Moderna und Pfizer/Biontech. Doch das Vakzin kann gemäss den bisherigen Studien schwere Erkrankungen in 85 Prozent der Fälle verhindern.

Johnson & Johnson ist in der Schweiz keine unbekannte Firma. Sie beschäftigt hier rund 4400 Mitarbeiter. Allzu viele Gründe, beim US-Konzern nicht zu bestellen, gibt es nicht. Die zögerliche Haltung des Bundes ist so gesehen schwer nachvollziehbar.