Der Aargau spart bei den Scharzarbeit-Kontrolleuren. Nur die Kantone Thurgau und Zug haben noch weniger Leute im Einsatz. Der Kommentar.
Im Vergleich mit anderen Kantonen verfügt der Aargau bezogen auf seine Grösse über eine kleine und sparsame Verwaltung. Aus Sicht der Steuerzahler ist dagegen gar nichts einzuwenden. Wie sich jetzt zeigt, gilt diese Sparsamkeit auch bei den Schwarzarbeitskontrollen.
Der Aargau liegt hier weit unter dem Durchschnitt der Kantone. Nur Thurgau und Zug sind noch sparsamer. Die Auswertung des Bundes zeigt weiter, dass die Aargauer Inspektoren überdurchschnittlich viel unterwegs sind – wer hätte auch etwas anderes erwartet.
Und doch stellt sich die Frage, ob der schnell wachsende, grosse Grenzkanton Aargau mit so wenigen Inspektoren die richtigen Prioritäten setzt. Gewiss, Schwarzarbeit ist in der Schweiz bei weitem nicht so verbreitet wie etwa in Italien. Doch täuscht der Eindruck, dass sie trotz beruhigender offizieller Zahlen schleichend zunimmt?
Die Sensibilität in der Bevölkerung gegenüber Schwarzarbeit ist hoch. Zu Recht. Denn diese ist nicht nur äusserst unfair den Sozialversicherungen gegenüber, denen damit dringend notwendige Einnahmen entgehen. Sie ist genau so unfair gegenüber den zahllosen Firmen, die korrekt abrechnen und einen Konkurrenznachteil gegenüber Firmen haben, die Schwarzarbeiter einstellen.
Das Thema Schwarzarbeit wird als Folge der herausfordernden Personenfreizügigkeit mit der EU sogar noch genauer verfolgt. Der Staat muss daher mit entsprechender Kontrolldichte deutlich machen, dass er die Regeln durchsetzt. Dafür reichen 200 Stellenprozente nicht. Auch wenn der Zeitpunkt für diese Forderung angesichts drohender Defizite im Kantonshaushalt denkbar schlecht ist: Der Aargau braucht mehr Manpower gegen Schwarzarbeit. Denn auch hier gilt: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.