Apropos
Sprengstoff in der Handcreme?

Dominic Kobelt
Dominic Kobelt
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Die Sicherheitskontrolle am Flughafen ist auch für Überraschungen gut.

Die Sicherheitskontrolle am Flughafen ist auch für Überraschungen gut.

Keystone

Ein verlängertes Wochenende in Kopenhagen – gemütlich über gepflasterte Strassen radeln, ein Bierchen in einem dieser Cafés mit Altstadtcharme trinken, neugierig durch die Freistadt Christiania schlendern – meine Gedanken sind in weiter Ferne, als ich an der Sicherheitskontrolle des Flughafens anstehe. Es ist noch früh am Morgen, meine Augen sind erst halb geöffnet, zumindest bis ich durch den Scanner laufe und das rote Licht zu blinken beginnt. «Sie wurden für eine zusätzliche Kontrolle ausgewählt», sagt mir ein Mann in Uniform und bittet mich auf die Seite. Mein Puls beschleunigt sich, warum weiss ich auch nicht.

Ich muss die Handflächen ausstrecken, der Beamte fährt mit einem Papier darüber. Dieses verschwindet in einer Maschine, die nach wenigen Sekunden anzeigt: Sprengstoff. Jetzt bin ich hellwach. Ein Fehler? Oder könnte ich irgendwo «aus Versehen» mit Sprengstoff in Berührung gekommen sein? Nervös blicke ich zu den Polizisten, die aber nicht im Geringsten beunruhigt zu sein scheinen. «Haben Sie sich die Hände eingecremt?», fragt mich einer. «Ja, heute Morgen», gestehe ich und schaue wohl noch etwas verwirrter aus der Wäsche. «Manche Cremes enthalten Nitroglyzerin», klärt er mich auf.

Nachdem auch ein Abstrich an meinem Gepäck gemacht und meine Schuhe geröntgt wurden, steht fest: Ich bin kein Terrorist. Die Ferien können beginnen.