Apropos
Putins Lakaien aus deutschen Landen

Fabian Hock
Fabian Hock
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In Deutschland geniesst der Kreml-Chef seltsamerweise besondere Anerkennung – trotz geopolitischer Grossmachtträume.

In Deutschland geniesst der Kreml-Chef seltsamerweise besondere Anerkennung – trotz geopolitischer Grossmachtträume.

Alexei Nikolsky, Sputnik, Kremlin Pool Photo via AP

Merkwürdige Koalitionen formieren sich derzeit unter deutschen Putin-Freunden. Unter Leitung der AfD fuhren der Grüne Jürgen Trittin und Rhetorik-Gott Gregor Gysi (Linke) zu einer Charmeoffensive nach Moskau.

Ob Ostukraine, Syrien, oder unliebsame politische Gegner – Putin hat bewiesen: Ihm ist selbst Gewalt als Mittel recht, um eigene Interessen durchzusetzen. Warum laufen ihm gestandene, bekannte Politiker aus sämtlichen politischen Lagern nach?

In Deutschland geniesst der Kreml-Chef seltsamerweise besondere Anerkennung – trotz geopolitischer Grossmachtträume.

Einfach ausschliessen sei keine vernünftige Idee, sagen die Putin-Versteher. Einbinden, nicht isolieren, sei der richtige Weg.

Für Putin, der unter tiefen Umfragewerten leidet, kommt solcher Zuspruch genau zur idealen Zeit. Die deutsche Reisegruppe um Ex-Grünen-Chef Trittin sollte derweil ins Grübeln kommen: Ein Moskau-Besuch in einer Woche, in der die Regierung Berlins nicht nur eine Landung der US-Helden zur Feier des Berliner Luftbrücken-Jubiläums ärgerlicherweise untersagte.

Kurz zuvor noch wurde überdies bekannt, dass aus- gerechnet Putins Hacker die Wahlen zum Europaparlament manipulieren wollten. Richtiges Timing sieht wohl anders aus.