Der 200. Geburtstag von Karl Marx rückt näher (5. Mai 1818). Zeit, schon ein bisschen das Terrain zu planieren. Marx hat während langer Perioden seines Lebens von der Revolution geredet.
Da war er allerdings in seiner Zeit überhaupt nicht allein und schon gar nicht der Einzige, der das tat. Marx war auch Ökonom. Der Untertitel des «Kapitals» lautet: «Kritik der politischen Ökonomie».
Auffällig ist, dass gewisse Fachbegriffe, die Marx der Tradition (besonders von David Ricardo) entlehnt hat, später als revolutionäre Kampfbegriffe verstanden wurden. «Die Akkumulation des Kapitals» hat – je nach Sichtweise – einen Klang bekommen, der «Raub und Enteignung» mitschwingen lässt.
«Ausbeutung» übrigens ist nicht von Marx «erfunden» worden, «Proletarier» sowieso nicht. Allen Begriffen, die Marx für seine Analyse verwendet, wurde irgendwann mal «Revolution» draufgestempelt.
Dafür wurde «die Ökonomie» der Politik entkleidet und zu einer Pseudo-Physik gemacht, welche möglichst mathematisch erklärt, wie «die Wirtschaft» funktioniert.
Dieser «Pfui-Faktor» (bei Marx) und diese blutte Stelle bei der Ökonomie sind verantwortlich, dass wir sehr viele Dinge nicht richtig sehen. Nur: Ich – zum Beispiel – habe noch nie «die Wirtschaft» gesehen.