Letzthin. Eine Frau schlendert an unserem Haus vorbei. Sie bleibt stehen. Guckt in den Garten. Und fragt: «Du haben viele schene Nisse. Ich kann nehmen?» Nein, meint meine Frau. Wir würden die Nüsse bald selber auflesen. Die Frau geht weiter.
Zwei Tage später. Meine Frau kommt von der Arbeit. Vor der Haustür bleibt sie stehen, weil sie etwas rascheln hört. Sie blickt sich um und sieht in der Ecke unseres Gartens wieder Frau «schene Nisse».
Einen Sack hat sie bereits mit Nüssen gefüllt. Was das soll, fragt meine Frau. Sie hätte ihr doch schon vor zwei Tagen gesagt, dass sie nicht einfach so auf unserem Grundstück rumschleichen soll, und wir die Nüsse gerne für uns hätten. «Aber Nisse immer noch an Poden.» Ja klar, das sei aber unsere und nicht ihre Angelegenheit, meint meine Frau. Ausserdem würde sie unter der Woche arbeiten und komme erst am Wochenende dazu, Gartenarbeit zu verrichten. «Was? Du arbeiten? Du Frau, du musst arbeiten in Haus. Wie viel und wann du arbeiten?» Auch das geht sie eigentlich nichts an. «Ah! Du verdienen viele Geld und mir nicht geben Nisse. Du schlechte Frau.»
Jetzt platzt meiner Frau der Kragen. Und das geht so: Sie lässt Frau «schene Nisse» mit dem vollen Sack davonzuckeln. Liebe Frau «schene Nisse», das nächste Mal warte ich mit einem Integrationsbeauftragten auf Sie.