Polemik
Let’s make Spring great again

Sébastian Lavoyer
Sébastian Lavoyer
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Am 1. März war meteorologischer Frühhlingsbeginn.

Am 1. März war meteorologischer Frühhlingsbeginn.

Das Wetter ist die wohl einzige Institution mit globalen Auswirkungen, die gegenüber Kritik noch resistenter ist als Donald Trump. Dennoch, oder vielleicht gerade deshalb ist es an der Zeit, auch mal gegen das Wetter zu protestieren.

Meteorologisch beginnt der Frühling am 1. März. Um seinen kalendarischen Start mit der Tag-und-Nach-Gleiche am 21. März foutiert er sich. Leider. So nämlich reibt man sich alle Jahre wieder die Augen und fragt sich je nach Nebel, Sturm oder Gleissen: Ist jetzt November, April, Dezember? Das allein spräche für April. Der macht ja, was er will. Allein, die Temperatur passt nicht: Man sitzt am Fenster und die Sonne brennt einem durch den Pullover hindurch das Gefühl auf die Haut, dass draussen mindestens Hochsommer ist. Doch kaum aus dem Haus, bleibt man wie angewurzelt stehen vor Kälte, sofern einen die Bise nicht weggefegt hat. Also doch nur das alljährlich den ganzen Frühling dauernde Rückzugsgefecht des Winters? März ist eigentlich ein Nicht-Monat, der Frühling eine Nicht-Saison. Let’s make spring great again? Lieber nicht. Ein grosser Frühling hiesse womöglich nur Wintereinbrüche bis in den Sommer.