Sechs Wochen nach dem Ende der Schlacht um Aleppo werden Rebellen- und Regierungsvertreter miteinander reden. Die geschlagenen Aufständischen tun dies aus einer Position der Schwäche. Sie müssen zudem den Seitenwechsel ihrer langjährigen türkischen Verbündeten verkraften, die in Davos klarstellten, dass eine Lösung in Syrien ohne Baschar al-Assad «unrealistisch» sei.
In Astana geht es vorerst nicht um eine politische Lösung oder gar Frieden in Syrien. Die russische Regierung verlangt, dass sich die kämpfenden Parteien zunächst auf eine Konsolidierung der Waffenruhe verständigen. Über die Verwirklichung dieses Zieles können die Rebellen sprechen, ohne dabei noch einmal gedemütigt zu werden.
Mit türkischer und iranischer Rückendeckung haben die Russen klargestellt, dass sie in Syrien zukünftig den politischen und militärischen Takt angeben. Daran wird sich auch nach dem Machtwechsel in Washington wohl nichts ändern. Wir werden uns daher mit den Russen als Taktgeber abfinden und die für Syrien momentan realistischen Minimalziele unterstützen müssen. Eine stabile Waffenruhe kommt immerhin den Millionen Syrern zugute, die bereits unsäglich gelitten haben.